Helianthus
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Beitrag  jt_003 Mo Nov 19, 2012 5:43 pm

Das hier ist das Forum-RPG, das wir bei Elysium verfasst haben. Nehmt euch Zeit, wenn ihrs lest - es ist stolze 26 Seiten lang. Ich stells hier rein, damit ihr eine Vorstellung habt, wie das dann bei uns ablaufen wird. Nehmt euch die Zeit dafür - es ist es wert.

Viel Spaß beim Lesen!

lg jt

PS: Damals war nicht ich der Spielleiter, sondern ein sogenannter Luke Luzifer (einige kennen ihn vllt noch, er ist eine der alten Ely-Legenden, die den Clan einst so attraktiv gemacht haben)


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Weit weg, viele Seemeilen von Runescape entfernt liegt eine Insel mit Namen Aramon von der nur Wenige wissen. Längst schon ist sie von den Seekarten des Reiches verschwunden und ihr Name fällt nur noch in alten Legenden die sich das Volk an den Lagerfeuern erzählen. In diesen Geschichten heißt es dass die Insel Aramon mit ihren fruchtbaren Böden, ihren üppigen Wäldern und den reichen Erz-Vorkommen schon seit den Götterkriegen eine der blühendsten Kolonien von ganz Gielinor sei. Der Sage nach wurde sie von dem Seefahrer Severin entdeckt der auf Befehl des damaligen Königs der Menschen das Meer mit einem Erkundungsschiff und einer tapferen Besatzung das Meer erforschen sollte. Monate nach Severins Aufbruch war er noch immer nicht zurückgekehrt und man ging davon aus dass er draußen im stürmischen Meer sein tragisches Ende gefunden habe.
Ein Jahr verging und aus der Vermutung wurde Gewissheit. Doch eines Tages fuhr ein Schiff in den Hafen der Hauptstadt ein. Es hielt vor einem der Stege und die Landeplanke fiel wie von Geisterhand herunter. Die wachhabenden Soldaten gingen an Bord und suchten das Schiff nach der Mannschaft ab. Doch es war keine Menschenseele an Bord. Das Einzige was sie fanden war ein Stück Pergament dass auf den Mast genagelt worden war. Darauf stand:

Mein Herr, ich habe mehr gefunden als ich je erträumt habe: Einen Insel die nur so von Magie durchzogen ist. Wir haben sie nach unserem Schiff benannt, der Aramon.
Seit wir vor ein paar Monaten an Land gegangen sind haben wir einige magische Kräfte entwickelt von denen wir nie dachten dass sie möglich wären. Die Insel ist reich an Nahrung und uns fehlt es an nichts. Wir haben angefangen Ackerbau zu betreiben, Herden zu züchten und Fischfang zu betreiben. Die Rohstoffe der Insel sind gewaltig, hier gibt es Erze die ich nie zuvor gesehen habe, riesige Wälder aus Magie-Bäumen und die verschiedensten Pflanzen und Kräuter.
Doch...hier ist etwas, etwas Dunkles. Ich fühle es und meine Mannschaft eben so. Ich kann nicht zulassen dass Gielinor in Gefahr geräht.
Herr, ich werde euch mit Rohstoffen unterstützen sowie es mein Sohn tun wird und nach ihm sein Sohn. Doch euch sagen wo die Insel ist...das werde ich nie.

Severin



Der König war ausser sich vor Zorn über diese Nachricht. Wie konnte es Severin nur wagen ihn um diese kostbare Insel zu hintergehen? Er schickte seine halbe Flotte aus um sie zu finden doch sie alle kehrten erfolglos zurück.
Doch Severin hielt sich an sein Versprechen und jedes Monat kam ein mit Rohstoffen beladenes Schiff in den Hafen der Hauptstadt. Da beruhigte sich der König und sein Zorn verflog. Sollte die Insel doch unauffindbar bleiben, hauptsache er kam an seine Ressourcen. Nach nur wenigen Jahren wahr das Reich der Menschen eines der Wohlhabensten in ganz Runescape. Der König gab das Geheimniss über die Insel seinem Nachfolger weiter und dieser wiederum seinen Nachfolger. Die Menschheit erlebte eine neue Blüte.

Doch diese Zeit scheint nun sein Ende gefunden zu haben. Das Reich der Menschen, welches sich nun in viele kleinere Provinzen aufgeteilt hatte und nun seit Jahren im Geheimen die Ladung der Schiffe geteilt hatte, schickte am Tag der Ankunft des Schiffes die übliche Delegation zum ehemaligen Hafen der alten Hauptstadt um die Ladung in Empfang zu nehmen. Das Schiff kam und die Männer wollten schon die Kisten ausräumen als sie wie damals, einen Fetzen Pergament am Mast sahen. Die Nachricht lautete:

An die Könige von Runescape:

Jahrelang haben wir und unsere Vorfahren eure Städte, eure Kriege und eure Paläste finanziert. Wir haben euch unterstützt so gut wir konnten. Nie haben wir eine Gegenleistung dafür verlangt...doch dieser Moment ist jetzt gekommen. Das Dunkle von dem mein Vorfahre Severin der Inselvater schrieb, zeigt nun endgültig sein Gesicht und wir brauchen dringend Unterstützung. Darum bitte ich euch hohe Herren, schickt Hilfe.

Kommodore Cyrus, Nachfahre Severins

Als die Nachricht die Könige erreichte fasten sie einen Entschluss: Sie würden eine Gruppe von Leuten schicken die dem Land schon einige Dienste erwiesen haben, mutige Abenteurer die nicht davor zurückschrecken würden diese Aufgabe anzunehmen...
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Beitrag  jt_003 Mo Nov 19, 2012 5:44 pm

Kapitel 1


SPIELBEGINN:



Kalt weht der Wind das Hafenpier entlang und lässt die alten Planken des Steges knarren. Eine einsame Möwe sitzt auf einem Pfosten unweit eines verlassenen Fischstandes und beäugt gierig die nicht mehr ganz so frischen Makrelen, Sardinen, Heringe und Plötzen. Der Ort liegt verlassen und still da, der Mond lässt das Meer silbrig glitzern.
Einzig und allein das Fluchen des Hafenmeisters durchbricht die Stille und schreckt die Möwe auf, die noch einen letzten sehnsüchtigen Blick auf die Meeresfrüchte wirft und sich dann davonmacht. ,, Beim Barte des Zamorak, warum hab ich mich nur darauf eingelassen !? ´´ Zornig tritt der Mann gegen ein Stück Treibholz und sieht zu wie es im Meer versinkt. ,, Verflucht sei meine vermaledeite Geldgier! ´´, schimpft er und schlingt sich die Arme um den Leib um seine kalten Glieder zu wärmen. ,, Die Männer werden da sein wenn die Sonne untergeht...pah! ´´. Zornig hebt er die zur Faust geballte Hand und streckt sie gen Himmel als wolle er dem Mond selbst drohen. ,, Für mich sieht das schon mehr als Sonnenuntergang aus! ´´ Waren diese stundelange Warterei und das erbärmliche Frieren die paar Goldmünzen die ihm gemeinsam mit der Nachricht überbracht wurde wert? Er seufzt und lässt den Kopf hängen. Hatte er den eine andere Wahl? Er hatte 5 Kinder zu ernähren und außerdem lebte es sich nicht gerade gut mit dem Gehalt eines Hafenmeisters. Da kam ihm dieser kleine Handel gerade recht: Das Einzige was er zu tun hatte war es auf einige Krieger zu warten denen er das Boot zeigen solle das nun seit einigen Tagen im Hafen verankert lag. Dann hätte er nur noch die Landeklappe einholen müssen und laut: ,, Ich, der Hafenmeister dieses Hafens, lasse dieses Boot ziehen´´, sagen sollen. Natürlich hatte er sich Gedanken darüber gemacht warum er denn diese albernen Worte dahersagen musste, doch in der Nachricht stand ganz klar: ,, Keine Fragen ´´. Ihm war es ziemlich egal, wenn sie wollten würde er auch einen Handstand dabei machen denn er brauchte das Geld ziemlich dringend.

Doch aus diesem Handel wird wohl nichts denn bis jetzt ist keine Menschenseele erschienen. Er will sich schon zum Gehen wenden als er hinter sich ein Rascheln und hektische Schritte hört. Er dreht sich um: ,, Wer da?´´. Keine Antwort. Einen Moment hatte er gedacht er hätte eine zierliche Gestalt gesehen die sich über die Brüstung des Laderaums hangelte und im Laderaum verschwunden war. Zerstreut schüttelt er den Kopf. ,, Jetzt wirst du noch verrück ´´, murmelt er leise. Da spürt er plötzlich eine knochige Hand auf der Schulter. Er zuckt zusammen und dreht sich um. Vor ihm steht die merkwürdigste Person die er je gesehen hat. Sie trägt eine Sonnenbrille und grinst ihn mit einem breiten Lächeln an. Moment irgendetwas an dem Lächeln stimmt nicht. Es ist zu breit...kann es denn sein dass...,, Guten Abend!´´ unterbricht ihn der Mann fröhlich. Seine Stimme klingt sehr merkwürdig. ,, Ich wollte fragen ob... ´´ ,, Das Boot? ´´, unterbricht ihn der Mann. ,, Das ist dort drüben, es ist alles bereits vorbereitet. Wenn ihr also die Güte hättet an Bord zu gehen! ´´ Mit sanfter Gewalt schiebt er den Mann auf das Boot zu. Er will so schnell wie möglich nach Hause. Der Mann sträubt sich ein wenig doch dann beginnt sein Körper sich vollkommen zu entspannen und er gleitet dem Hafenmeister aus den Händen. Klappernd fällter auf das Deck. ,, Herr, habt ihr euch verletzt? ´´ schreit dieser erschrocken und will ihm zu Hilfe eilen doch da hört er ein leises Schnarchen von der liegenden Gestalt ausgehen. Dem Hafenmeister bekommt auf einmal Angst. Was wird hier gespielt?

Aus den Augenwinkeln sieht er einen Mann mit Kapuze zielsträbig auf sich zukommen. Wer ist denn das nun wieder? Die Kapuzengestalt hällt vor ihm und deutet schweigend auf das Boot. Der Hafenmeister schluckt und nickt. ,, J-Ja Herr, d-das ist das Bo-bo-boot dass ihr sucht! ´´ Schweigend geht der Mann weiter und lässt den Hafenmeister völlig aufgelöst zurück. Dieser fasst jetzt augenblicklich einen Entschluss.

Wie von Sinnen rast er den Landebalken hinunter, holt hastig die Landeklappe ein und schreit aus voller Kehle ,, Ich, der Hafenmeister lasse dieses Boot ziehen!!! ´´ Augenblicklich setzt sich das Schiff in Bewegung. Der Hafenmeister, dem die Haare zu Berge stehen, sucht nun sein Heil in der Flucht und rast wie ein geölter Blitz die Hafengasse entlang. Auf einmal läuft er geradewegs einer Gruppe von Bewaffneten in die Arme. Sie haben glänzende Rüstungen an, prächtige Waffen und edle Umhänge. Einer der Männer hilft dem Hafenmeister auf die Beine. ,, Was macht ihr denn hier? Solltet ihr nicht das Boot für uns klar machen? ´´ Dem Hafenmeister stockt der Atem als er erkennt was hier vorgefallen ist. ,, Ei-ein Irrtum Herr, i-ich wusste nicht dass...´´ Da packt ihn einer der Männer am Kragen und hebt ihn hoch: ,, Wo ist das Schiff? ´´ Zitternd streckt der Hafenmeister die Hand aus und deutet aufs Meer hinaus: ,, Fort.´´


Cyrus
Aramon


,, Das Schiff ist bemannt und die Magier haben bereits mit dem Transportritual begonnen. Der Wind steht günstig und das Meer ist ruhig...sie werden vermutlich in den nächsten 3 Tagen ankommen Kommodore. ´´

,, Gut. ´´ sage ich und entlasse den Boten der Magier mit einem Wink. Er verneigt sich kurz, dann macht er sich eilig wieder zurück auf den Weg zur Magiergilde. Ich folge ihm mit meinem Blick und sehe in weiter ferne den Turm der Gilde, der sich wie ein übergroßer Finger den Himmel entgegenstreckt. Auf dem Dach erkenne ich gerade noch 4 winzige Gestalten die im Kreis stehen, die Hände einander gereicht. In ihrer Mitte steht ein Becken voller Wasser das den Ozean verkörpern soll. In diesem Becken würde im Moment ein kleines Boot aus Holz treiben...aus dem Holz der Aramon nämlich. Es hatte Jahre gedauert bis die Magier das Ritual des Transportes entwickelt und viele weitere bis sie es perfektioniert hatten. Der Preis für die richtige Ausführung ist hart: Nach dem Ritual sind die Magier die es ausführten vollkommen abhängig von ihren Schülern. Durch die immense magische Anstrengung verlieren sie nicht nur ihre Fertigkeiten als Magier sondern auch ihren Lebenswillen. Lustlos sitzen sie dann oft tagelang in der Gilde und zeigen keine Reaktion bis dieser Zustand meist erst nach Wochen von ihnen abfällt und sie wieder zu alten Kräften gelangen. Doch dieses Opfer muss gebracht werden, die Blutschuld lässt sich nicht anders begleichen. Eine Mannschaft zu schicken würde ihren sicheren Tod, schlimmer noch, Folter und Verrat bedeuten.

Ich stehe im Wehrgang der Hafenmauer, lehne mich an die Zinnen und lasse den Blick über das Meer streifen. ,, Götter, wenn es euch da oben noch gibt, bitte schickt uns Hilfe ´´. Ich habe nie oft gebetet, auch in den meisten auswegslosen Situationen nicht. Doch nun scheint sich alles gegen uns verschoren zu haben und ein wenig Beistand wäre jetzt bitter nötig. So dringend nötig dass ich selbst die Gielenorer um Hilfe bitten musste.

Ich seufze, wende mich vom Meer ab und straffe die Schultern. ,, Du musst jetzt stark sein´´ sage ich mir selbst und steige die Treppen herab ,, deine Männer dürfen nicht glauben dass du die Hoffnung aufgegeben hast! ´´ Mit schnellen Schritten gehe ich auf die Kaserne zu, grüße den Wachtposten mit einem Nicken und trete ein.


Aaron

Völlig verwirrt wach ich diesen Morgen auf und muss zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich mich auf einem Holzschiff mitten im Meer, weit entfernt des mir bekannten Festlands, befinde.
`Verdammt, meine dämliche Schlafkrankheit hat mich wohl gestern überwältigt!´
Die Sonne scheint grell, und es ist wohlig warm. Ich sehe mich kurz um. Auf dem Deck ist zurzeit niemand. Da sitz ich mich, mit dem Rücken an den Mast lehnend, auf den holzigen Boden hin und genieße die frische Seeluft. Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund bin ich immer noch müde, schließ aber meine Augen nicht, sondern starre in die Sonne. Ein jeder anderer hätte selbst mit einer Sonnenbrille so seine Schwierigkeiten damit, denn seine Netzhaut würde beschädigt werden. Ich aber hab als Zombie das (Un)-Glück. Keine Augen mehr zu besitzen!
An solchen einsamen und stillen Augenblicken überlege ich mir immer gute Fragen, die ich auch versuche zu beantworten. Wenn sich hinter mir ein Tisch befindet, ich von ihm aber nichts weiß, ist er dann da? Wenn Superkleber an allem klebt, warum dann nicht an der Innenseite der Tube? Warum kann ich ohne Augen und Nase sehen und riechen?
Zugegeben, meiste finde ich keine Antwort auf meine Fragen, aber das Grübeln und Herumphilosophieren macht mir Spaß. Mit der Zeit werden meine Augen schwerer und schwerer, auch wenn ich keine habe. Ich merke einfach, wenn ich müder werde. Doch da höre ich plötzlich eine mir vertraute Stimme auf mich zukommen.
» Heyho, Aaron! Auch schon wach? «
Es ist mein treuer Begleiter, Kahlbert, der fliegende, flammende Schädel, der auf mich zugestürmt kommt.
» Morgen Kahlbert! Wo warst du denn jetzt? «
» Hehe… Ich hab ein paar Möwen geärgert. Die hätten ja ihr Geschäft nicht unbedingt auf meine wohlgeformte Glatze verrichten müssen. «
» Shishishishi… das hätt ich zu gern gesehen. «
» Und ich würd gern sehen, wie du deinen Finger aus deiner Nasenhöhle herauskriegst! Das ist eklig! «
Tatsächlich erwisch ich mich, wie ich in meiner Nase bohre. Ich schau mich schnell um. Immer noch keiner da. Niemand hat´s gesehen. Und wenn, dann hätte es mich auch nicht gestört, nur für die meisten war es kein schöner Anblick. Keine Ahnung wieso. Insgeheim tut das doch jeder. Ich esse meine Popel wenigstens nicht. Sie schmecken nach gar nichts. Kahlbert jedenfalls hatte das am Anfang auch immer gestört, aber mit der Zeit gewöhnte er sich daran und warnt mich immer nur, wenn ich mich in der Öffentlichkeit befinde.
» Hey, kannst du mir sagen, was gestern genau passiert ist? Ich hatte wieder einen Schlafanfall. «, sagte ich meinem Freund.
» Naja, du Pfeife sagtest zu mir, du wolltest dich nur schnell erkundigen, wo dich befandst. Aber dann hat dich der Mann an Deck geschoben und du bist einfach schlafen gegangen. Ich wollte mich da nicht einmischen, bin dir aber bei sicherem Abstand gefolgt. «
» Aha… aber du weißt auch nicht, was das für ein Boot ist und wohin es uns bringt, oder? «
» Woher denn? Und du hast deinen Finger wieder in deiner Nase! «
» Ups, verzeih mir…. Naja, aber wieso hat er mich an Deck gebracht, schließlich hab ich gar nichts gezahlt. «
» Verdammt nochmal, ich hab keine Ahnung! «
Kahlbert ist im wahrsten Sinne ein Hitzkopf. Er regt sich schnell und leicht über Kleinigkeiten auf, also ersparte ich mir, ihm weitere Fragen zu stellen. Stattdessen meinte ich:
» Naja, Hauptsache es gibt ein paar hübsche Ladys an Deck. «
Ich zwinkerte ihm zu, woraufhin er nur kalt meinte:
» Das ich nicht lache, dich nimmt doch eh keiner, du wandelnde Leiche! «
» Ach, such du dir doch lieber einen fliegenden, flammenden Weiberschädel, du Großmaul! «
Was sich bei uns wie Streit anhört, sind ganz normale Sticheleien, ohne die wir beide gar nicht leben könnten.
Da höre ich plötzlich dumpfe Schritte. Ich steh ganz schnell und aufgeregt auf und gab Kahlbert mit einem kaum bemerkbaren Kopfnicken das Signal zum Untertauchen. Er verschwindet daraufhin hinter dem Schiff und ich dreh mich zu einem fremden Gesicht um…


Tisira

Endlich bin ich (beinahe) ungesehen auf das Schiff gelangt. Mein Magen hätte mich beinahe verraten. Seit Tagen habe ich nichts mehr zu Essen bekommen außer ein paar kleine Krümel brot die Veri mir gebracht hatte. Es ist so lieb von ihr, dass sie mir immer wieder etwas zu Essen bringen will. Für sie selbst reichen diese Krümel ja tagelang, aber ich bin dann doch ein wenig größer als sie selbst.

Ich hab mich hinter ein paar Kisten gekauert und bin dort seit Stunden nicht mehr hervor gekommen. Aber jetzt ist es finster und so kann ich mich viel besser unsichtbar machen und mir etwas zu Essen klauen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen und lauter Kisten mit seltsamen Gegenständen wollte ich beinahe aufgeben. Es kann doch nicht möglich sein, dass hier nirgendwo etwas essbares ist. Da hör ich etwas. Ein mir bekanntes Geräusch. Ein Knabbern. Ich verfolge das Geräusch und finde meine kleine Maus in einer Kiste hockend. Sie schlägt sich gerade den Bauch mit köstlichem Käse voll. Das passt zu meiner Kleinen. Ich fackle nicht lange und schlage ebenso kräftig zu. In dieser kiste befinden sich lauter leckere Köstlichkeiten. Käse und Schinken und Brot. Es war wie im Schlaraffenland.

Ich hatte mich so satt gegessen, dass ich mich nicht einmal mehr verstecken wollte. Zufrieden lehnte ich mich an die Kiste und döste vor mich hin. Der letzte Gedanke, den ich hatte, bevor ich ins Land der Träume glitt, war wohin mich meine Reise wohl führen würde. Welche Abenteuer musste ich noch bestehen? Ich fiel in einen tiefen Schlaf...


Jato

ich bin nun seit einigen tagen ...oder sind es stunden auf diesem seltsamen schiff das anscheind ohne irgendeine Form von Besatzung fährt... und außer ein paar merkwürdigen Schatten die ab und an von meinem Posten im Ausguck zu sehen sind ist mir auch sonst nicht wirklich wohl hier den ich habe seit einiger zeit nichts mehr gegessen und habe bisher auch noch nichts essbares gefunden daher versuche ich mich ein wenig zu beruhigen und versuche ein wenig zu schlafen. Ist auf diesem harten Holz gar nicht so einfach.... ich würde auch verdammt genre wissen wohin dieses Schiff überhaupt fährt.. naja das ist ja genau die Art Abenteuer die ich gesucht habe denke ich mir.



nach ein paar Stunden erholsamen Schlafes knurrt mein magen so sehr das ich mich dazu entschliese eine kleine Erkundungstour auf dem Schiff zu machen und mir etwas essbares zu besorgen... vielleicht finde ich ja irgendwo eine ratte oder etwas ähnliches... in der Not ist man ja genügsam ....


ich mache mich daran von dem Mast abzusteigen und suche den weg in den Larraum.

doch schon als ich die treppe hinabsteige habe ich das Gefühl hier doch nicht so alleine zu sein wie ich glaubte...


Cyrus

Aramon

Ich öffne die große Tür zum Innenhof der Kaserne, blicke mich um...und möchte am Liebsten wieder umkehren. Das ehemalige Heim des eifrigen Trainierens hat sich in einen trostlosen Ort des Leides verwandelt. Der große Platz an dem sonst das Heer exerziert ist nun voller provisorisch aufgestellter Betten auf denen verwundete und sterbende Soldaten liegen. Das Wehklagen der Versehrten liegt wie ein Schatten über dem Gebäude und scheint die am Himmel strahlende Sonne zu verdunkeln.

Mich zwingend nicht auf die ruhenden Körper zu sehen, gehe ich auf einige Krieger zu, die sich um ein Feldbett versammelt haben. Hauptmann Eldric, ener meiner besten Männer und treuer Freund aus Kinderzeiten ist unter ihnen. Als ich zu ihnen trete bemerken sie mich und nehmen eine stramme Haltung an; ,, Kommodore! ´´. ,, Rühren. ´´,sage ich und wende mich an den Hauptmann. ,, Wie ist die Lage? ´´ ,, Schlecht. ´´, gesteht er und reibt sich müde die Augen. ,, Mehr als die Hälfte der Verletzten haben keinerlei Chance mehr durchzukommen. Die anderen...nun ja. Sie stehen unter Schock oder sind bewusstlos. Bisher konnten wir noch nicht erfahren wer ihnen das angetan hat. ´´ ,, Menschen waren es schonmal nicht... ´´ brummt der bärtige Soldat neben Eldric. ,, Diese Wunden an den Körpern stammen nicht von Waffen wie wir sie nutzen. Sie ähneln viel mehr den Spuren von Krallen. Es scheint mir auch Magie im Spiel zu sein. Das würde auch erklären warum uns die Männer hier wie die Fliegen wegsterben. ´´ Der hagere Bogenschütze der sich bisher aus dem Gespräch herausgehalten hat deutet auf das Bett neben ihn und mein Blick fällt auf einen Mann dessen Brust arg zerschunden ist. ,, Als wir ihn fanden trug er noch seine Rüstung. Es war eine dickere als sonst, sein Schwager ist Schmied müsst ihr wissen. Was ihn auch immer angegriffen hat, es hat sich durch den Stahl geschlagen und seinen halben Brustkorb zerfetzt! Mehr noch, die Wunde will einfach nicht heilen. Wir haben einen Heilmagier gerufen doch er war ratlos. Wir können ihm nicht mehr helfen...und nicht nur ihm. ´´

,, Wer...was ist zu so etwas fähig? ´´ frage ich die Männer doch sie schweigen betrübt. Plötzlich schnellt die Hand des sterbenden Soldaten auf mich zu und krallt sich in meinen Kragen. Die Männer wollen ihn schon von mir reißen doch ich hebe die Hand. ,, Was hast du gesehen Soldat? ´´ frage ich den Mann und stütze ihn. ,, Sie...sie...´´ er hustete Blut und einige Tropfen landen in meinem Gesicht. ,, Sie kamen in der Nacht...haben sie zu spät gesehen...sie töteten alle. ´´. ,, Wer? ´´ versuche ich auf den Mann einzugehen, ,, Wer kam, was hast du gesehen? ´´ ,, Sie haben alle getötet...konnte nichts tun. ´´. Die Stimme des Mannes wird leiser, sein Atem wird schwächer. Mit letzter Kraft zieht er sich an meinem Kragen hoch so dass sich unsere Nasen fast berühren. ,, Flieht! ´´. Sein Griff lässt nach und sein Körper erschlafft in meinen Armen.

Einen Moment bleibe ich regungslos sitzen dann lege ich den Toten ab und schließe ihm mit den Worten unserer Vorväter die Augen. Dann erhebe ich mich, wische mir das Blut aus dem Gesicht und eile aus der Kaserne. Ein letztes Mal drehe ich mich noch zu Eldric um dessen Blick geistesabwesend auf der Leiche liegt; ,, Sagt der Gilde sie sollen dem Ritual einen weiteren Magier hinzufügen. Morgen muss das Schiff hier sein! ´´. Dann verlasse ich diesen hoffnungslosen Ort und gehe in meine Kammer. Einladend steht dort das Bett in der Ecke. Nur zu gerne würde ich einige Stunden ruhen. Doch ich kann mir nichts vormachen; diese Nacht werde ich es nicht benutzen.


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Beitrag  jt_003 Mo Nov 19, 2012 5:46 pm

Tisira

Dieses Geräusch. Es kommt mir bekannt vor. Woher kenn ich dieses geräusch nur? Es klingt wie ein Pochen. Ist das mein Herz, das ich höre? Nein, das ist es nicht. Was ist es dann? Es klingt nach.. Schritten! Oh nein, ich hoffe mich hat keiner entdeckt. Sofort schrecke ich aus meinem Dämmerzustand auf, drehe mich um und renn beinahe die Gestalt um, die sich mir genähert hat.

Der Mann sieht irgendie fremdartig aus. Seine Gesichtszüge wirken anders als alles mir bisher bekannte. Er muss aus einem fremden Land kommen. Aber er trägt die Robe eines Mönchs. Ich schätze ab, ob er eine Gefahr darstellt oder nicht und komme zu dem Entschluss, dass er mir nichts Böses will. Na hoffentlich lässt mich meine Intuition nicht im Stich.

Der Mann sieht hungrig aus. Und er muss es wohl auch wirklich sein, so gierig wie er die Speisen anschaut die in der Kiste hinter mir liegen. Ich trete beiseite und ducke mich schnell an ihm vorbei. Auch wenn er mir nichts tun wird, so könnte er immer noch andere Männer als Begleiter haben, die nicht nur das Essen gierig anstarren. So leise wie möglich laufe ich über das deck des Schiffes auf der Suche nach meinem alten Versteck. Wo war das bloß. Ich hätte mir den Weg besser merken sollen. In dem Moment läuft mir Veri über den Weg. Was für ein Glück. Sie kennt sicher ein besseres versteck, als das ungemütliche, in dem wir eine ganzen Tag lang gehockt haben. Ich folge ihr, ohn weiter auf meinen Weg zu achten, was sich als großer Fehler herausstellt. Der Weg führt mich direkt in die Arme eines anderen Mannes, einer stark vermummten Gestalt. Ich schreie laut auf, als ich ihn sehe. Das wars dann wohl mit meiner Reise als blinder Passagier.


Aaron

Als ich vor mir plötzlich eine junge frau vorfinde, erschrecke ich mich halb tot... obwohl ich doch bereits tot bin.
Wir beide stoßen einen kurzen Schreckschrei aus, als von irgendwo anders ein weiterer Schrei ertönt. Doch bevor ich mich darum kümmere, strecke ich der Dame meine Hand entgegen, um ihr wieder auf die Beine zu helfen. Schließlich ist Höflichkeit und Hilfbereitschaft eine Tugend. Doch sie scheint von meinem "seltsamen" Anblick nicht besonders begeistert zu sein und verzichtet auf meine Hilfe, steht alleine wieder auf. Ich zieh meinen Arm zurück und frage mit fröhlicher Miene:
"Na, wer sind Sie denn?"
Zunächst bekomme ich keine Antwort.
"Nun denn, mein Name ist Aaron, und ich bin ein Zo... äh... Zamurai. Mit "S" natürlich... nicht mit "Z" wie Zombie... oder Zebra."
Die Frau starrt mich nur verwirrt und misstrauisch an, was mich in der Tat ein wenig verletzt, doch ich bin es inzwischen gewöhnt.
"Sagen Sie, wissen Sie wo dieses Schiff mich hinbringen wird? Es ist nämlich so... ich bin eingeschlafen und..."
Noch bevor ich meinen Satz beenden konnte höre ich aus der näheren Umgebung eine Stimme...


Jato

Ich traue meinen Augen kaum als ich im Laderaum vor Kistenweiße essbarem stehe und nehme die verängstigte Frau kaum wahr ...
sie schlüpft an mir vorbei und ich sehe keinen Grund mehr mir nicht den Bauch voll zu schlagen!

nachdem ich ein hables Dutzend käse verdrückt habe lehne ich mich gesättigt zurück... und während ich noch die letzten krümel von meiner Robe abwische fasse ich den Entschluss nachzusehen wo die junge Frau abgeblieben ist die ich vorhin ausversehen erschrocken habe vielleicht kann sie mir sagen wohin mich dieses seltsame Schiff bringen wird.

naja immerhin bin ich doch nicht so alleine auf diesem schiff wie ich dachte.

ich gehe an deck und sehe auf einmal wie die frau nicht weit entfernt steht und neben ihr.. ja ... was ist das eigentlich... sieht irgendwie ...tot aus ?

ich nähere mich vorsichtige und höre gerade noch das auch die anderen beiden personen keine Ahnung zu haben scheinen wohin die reise geht.

ich stelle mich neben die frau und meine das wir anscheinend wortwörtlich alle im selben boot sitzen.


Tisira

Der Mann in den ich aus Versehen gerannt bin erweist sich als erstaunlich höflich. Er sieht zum Fürchten aus, aber seine Stimme und seine Art lassen mich Hoffnung schöpfen, dass auch er friedlich und freundlich gestimmt ist.

"Mein Name ist Tisira." Stammel ich halb stotternd heraus, nachdem ich mich vom ersten Schrecken erholt habe. "Ich hab leider auch keine Ahnung wohin dieses Schiff fährt. Und was um alles in der Welt ist denn ein Zamurai?".

Während wir uns mehr oder weniger unterhalten stoßt der Mönch, den ich vorhin getroffen habe zu uns. Auch er weiß nicht wohin das Schiff uns alle bringen wird. Ich wollte gerade den Vorschlag machen und nach anderen Personen an Bord um zu sehen, denn immerhin musste ja irgendwer das Schiff steuern und intakt halten. Ich schaue mich also instinktiv um und kann meinen Augen kaum trauen, als ich über Bord schaue. Dort ist.. Land. Seit Tagen habe ich nur Wasser gesehen. Überall Wasser. Rund um uns herum. So weit das Auge reichte.

Ich hob meine Hand und zeige in die Richtung in die ich blicke.

"Da... Land!"

Cyrus

Aramon

Gemeinsam mit Eldric und einer Hand von Soldaten steige ich die steinerne Treppe hinab die sich steil an die Klippen schmiegt und erreiche nach einem kurzen Fußmarsch die kleine Bucht die wir nun schon seit Jahrzehnten für die Warenübergabe benutzen. Sie lag verlassen da und dass einzige was zu hören ist, ist das Rauschen des Meeres und das Knarzen der alten Ladekräne. Die Luft riecht nach Meersalz und Seetang und ein angenehm warmer Wind zerzaust meine Haare. Ich nehme einen tiefen Atemzug und wünsche ich wäre aus einem anderen Grund hierhergekommen.

Ich gewähre den Männern eine kleine Rast und sie lassen sich ächzend auf einer Düne, ein paar Schritte entfernt nieder. Ich fange einige Gesprächsfetzen auf die allesamt mit der bevorstehenden Ankunft der Gielenorer zu tun haben: ,, Sollen sie doch bleiben wo der Pfeffer wächst...die machen doch nur Ärger...als hätten wir nicht schon genug Probleme...ich weiß nicht was sich der Kommodore dabei gedacht hat...was für eine Schande...´´

,,Macht euch nichts draus´´ meint Eldric neben mir und legt mir ermutigend die Hand auf die Schulter. ,, Es war die richtige Entscheidung um Hilfe zu bitten, die Männer werden das verstehen. ´´ ,, War es das? ´´ frage ich ihn und lasse meinen Blick über das Meer schweifen. ,, Ich kann es ihnen nicht verübeln...was ist wenn ich wirklich einen Fehler gemacht habe? Was wenn ich die Insel unnötig in Gefahr gebracht habe? ´´ Eldric schweigt und fährt mit der Hand durch den feinen weißen Sand. Da höre ich plötzlich wie die Männer sich aufrappeln und in Richtung Meer spähen. Auch ich erhebe mich und strenge mich an in der Ferne etwas zu erkennen. Langsam hebt sich ein Mast aus den Wellen, Bug und Rumpf eines Schiffes folgen ihm.

Die Soldaten tauschten kurz Blicke, dann stellten sie sich in einer Reihe auf. Keiner von ihnen hat die Hand von seiner Waffe gelöst. Eldric stellt sich neben mich und sieht dem Schiff zu wie es sich der Bucht nähert. Er wirkt angespannt und es steht ihm im Gesicht dass auch er gerne das beruhigende Gewicht eines Schwertes in der Hand hätte.

Langsam fährt das Schiff in die Bucht ein und kommt am Pier zum stehen. Für einen Moment hört man das Platschen eines Ankers der wie von Geisterhand ins Wasser gelassen wird. Dann schwingt die Ladeklappe des Schiffes auf und fällt mit einem Poltern auf den Steg. Jeder der Männer hällt den Atem an...auch ich.


Aaron

Endlich! Endlich, nach endlos erscheinenden Tagen ist das Schiff an Land gegangen. Am Ufer sind auch einige Menschen zu sehen, hinter ihnen ein verdammt dichter Wald. Die Männer stehen alle in Reih und Glied, nur zwei befinden sich etwas hinter ihnen. Das Empfangskomitee erfreut mich zunächst etwas, doch dann fällt mir auf, dass alle ihre Waffen griffbereit haben. Reflexartig legte ich meine kalte Hand um Bukaremie, mein treues, scharfschneidiges Schwert, das ich einst, zu Lebzeiten, geschmiedet hatte. Die Klinge besteht aus einer Metalllegierung, die hart wie ein Diamant und doch leicht wie eine Feder ist. Ein gut geschulter Schwertkämpfer könnte damit zehn Streiche die Sekunde schaffen. Ich selbst komme sogar auf Vierzehn.
Die Männer an Land sehen keineswegs nach einer großen Herausforderung aus. Ganz und gar nicht, sie wirken viel mehr schwach und krank, als hätten sie weder ein Dach über dem Kopf noch genügend zu essen.
Wo sich Tisira und Jato befinden weiß ich nicht, vielleicht packen sie gerade ihre Sachen. In den letzten Tagen sind wir ziemlich gut ausgekommen, dennoch wissen sie immer noch nicht, was genau ich bin... denk ich zumindest. Auch Kahlbert konnte sich bis heute gut versteckt halten, sein Hitzkopf hätte wohl nur für Aufregung unter uns gesorgt. Wie auch immer, ich will eigentlich nicht länger warten endlich etwas anderes als Holz unter meinen Sandalen zu spüren, obwohl die eigentlich ja auch aus Holz bestehen..
Ich gehe langsam und mit der Hand um Bukaremie gelegt die Ladeklappe hinunter, merke, wie neugierige, verwunderte und nicht zu guter Letzt misstrauische Blicke mich verfolgen. Wie bereits erwähnt, ich war das inzwischen gewöhnt.
Als ich auf den Sand steige, weichen die Männer einen Schritt zurück.
"Guten Tag, alle miteinander! Ich hoffe doch sehr, ihr sprecht meine Sprache.."
Kaum ist dieser Satz ausgesprochen, höre ich, wie jemand anders die Ladeklappe hinuntergeht...

Cyrus

Unsere Blicke folgen dem hageren Mann der mit einem leisen ,, Klack, klack ´´ den Steg entlanggeht und auf uns zukommt. Woher kommt dieses Geräusch? Dann fällt mein Blick auf die Holzsandalen. Ja, die müssen es gewesen sein. Doch dann betritt er den Strand und das Klacken währt fort.

Ich runzle die Stirn und gehe langsam auf ihn zu. Auch seine Art sich zu Bewegen ist mir vollkommen fremd. Es scheint so als hätten Teile seines Körpers ein Eigenleben. Er lächelt mich freundlich an doch sein Lächeln wirkt merkwürdig schief. Nur zu gerne würde ich meinem Gegenüber in die Augen sehen doch eine Art schwarzer Schleier liegt auf seiner Nase. Die Sonne spiegelt sich in ihm und ich erkenne dass es Glas ist. Ist jedes Glas in Gielenor so dunkel?

Wir kommen beide voreinander zum Stehen und ich bemerke das seine Hand auf einer meisterlich gearbeiteten Klinge liegt. Seine Finger sind entspannt und sein Arm ist ruhig, dennoch erkenne ich dass er innerhalb nur eines Wimpernschlags die Waffe ziehen und gegen mich richten könnte.

In diesem Moment merke ich dass auch ich die Hand an meinem Schwert habe. Langsam, ohne dem Mann eine Rechtfertigung geben zu müssen mich mit seiner Klinge zu durchbohren, ziehe ich meinen Arm vom Knauf und lasse sie sinken. Meinen Männern weise ich das Selbe mit einem Kopfnicken an. Zögernd folgen sie mir. Ich wende mich wieder den Mann zu und versuche zu Lächeln, doch es wirkt wohl kläglich. Meine Gesichtsmuskeln sind viel zu angespannt doch er hat die gute Geste wahrscheinlich bemerkt.

Er öffnet den Mund und fragt uns ob wir seine Sprache sprechen. Ich nicke. In der Tat hatte sich das Gielisch das Severin und seine Mannschaft einst gesprochen hatten, mit der Ausnahme einiger Dialekte und Wörtern nicht stark verändert. Natürlich klingt es nicht so rein wie das des Gielenores aber verständigen können wir uns auf jeden Fall.

Ich öffne meinerseits den Mund und will ihn fragen ob er der Befehlshaber der Expedition ist und wo die anderen Männer sind als ich weitere Schritte höre und eine weitere Gestalt aus dem Schiff steigen sehe.


Jato

Wir waren alle während der Reise relativ gut miteinander ausgekommen , wieder erwarten ! ^^

als dann endlich Land sahen und uns nicht sicher wahren ob das unsere Endhaltestelle war beschlossen wir das einer von uns aussteigen sollte und die Gegend auskundschaften sollte. Der Zamurai , der sdich zurzeit an deck befand meldete sich freiwillig und sagte irgendetwas von wegen "schlimmer kanns ja nich mehr werden" was ich nicht ganz verstand. und ging direkt auf die Männer zu die in Reih und Glied bewaffnet und in Uniform aufgestellt warteten. Nach ein Paar Sätzen sah ich das der anscheinende Anführer der Delegation die Hand von seinem Schwert nahm und schloss daraus das er uns nicht feindich gesinnt sein würde.


Ich ging daraufhin den Landungssteg hinunter und stelle mich neben meinen Reisegefährten um ihn im Notfall zu schützen. denn man weiß ja nie.

ich sprach den Anführer der Delegation direkt an: "hallo , Mein Name ist Jato , dürfte ich sie viellleicht um ein paar Inforamtionen über dieses Schiff bitten, den sie scheinen ja nicht gerade von unserer Ankunft überrascht zu sein."

Der Man sieht mich kurz entgeistert an und frägt dann mit einem etwas seltsamen Akzent ob wir nicht die "Gesandten" seien.

Ich schaue den Zmaurai an doch er sieht besorgt zur Reling...





Clyster

Nach Tagen erwachte ich aus meiner Trance, denn ich spürte die Anwesenheit einer größeren Menschengruppe. Sie waren nicht auf dem Boot, also mussten wir gelandet sein.

Ich muss all meinen Mut zusammennehmen. Ich habe keine Ahnung, wie meine "Kameraden" reagieren werden, wenn sie mich das erste Mal sahen. Sie dachten immerhin, sie seien zu dritt auf dem Schiff - aber sie irren sich. In meinem Dämmerzustand hatte ich keine Nahrung benötigt und war mit den Schatten verschmolzen, sodass mich niemand in meinem Versteck im Lagerraum zwischen zwei Kisten entdeckt hatte.

Ich selbst hatte sehr wohl bemerkt, dass ich nicht allein war. Dank meiner Fähigkeit, Ansammlungen schwarzer Magie und dunkler Gedanken aufzuspüren, hatte ich ungefähr beobachten können, was an Deck vor sich ging.

Ich wusste, dass es fünf wichtige Lebewesen auf dem Schiff gab:
Bei zwei von ihnen konnte ich gewaltige Ansammlungen dunkler Magie entdecken - sie mussten Untote sein. Einer war wahrscheinlich ein Zombie, da er ziemlich groß war, der andere ein... eine Art Kugel, die in der Luft schwebt? Hatte ich noch nie gesehen...
Einer von ihnen musste ein Elf sein, denn von ihm hielten sich die Schatten fern, als träge er einen undurchdringbaren Panzer aus härtestem Stahl.
Die nächste Person musste eine Frau sein, denn sie war etwas kleiner als die anderen. Sie musste viel durchgemacht haben, denn ich nahm sie ganz deutlich wahr, obgleich ich sicher war, dass sie noch unter den Lebenden weilte. Darin war sie mir nicht unähnlich.
Das fünfte Lebewesen hatte ich nicht bewusst wahrgenommen. Tangor hatte mir davon erzählt: Es war die kleine Maus, die mich um ein Haar entdeckt hätte, wäre es Tangor nicht gelungen, ihre Gedanken kurzzeitig zu manipulieren.

Ich werfe den Mantel aus Dunkelheit, der mich umgibt, ab, und trete aus dem Lagerraum hervor. Sofort nehme ich den Geruch des Meeres wahr, noch bevor die Strahlen der Sonne meine Augen finden und mich für kurze Zeit blenden. Als ich wieder klar sehen kann, blicke ich in eine Runde von Lebewesen aller Art, deren erstaunte und überraschte Blicke auf mich gerichtet sind...


Cyrus

Plötzlich erscheint wie aus dem nichts ein junger Mann in dunklen Gewändern. Das tiefe schwarz seiner Robe steht im groben Kontrast zu seiner bleichen Haut. Er mustert uns mit einem prüfenden Blick, dann gesellt er sich zu seinen Gefährten...die ihn merkwürdigerweise ebenfalls mit Erstaunen empfangen.

Ich werde unruhig. Etwas kann hier nicht stimmen. Wo ist der Rest der Expedition? Ich lausche nach den Geräuschen von metallenen Stiefeln die über das Deck laufen, Stimmen die Anweisungen brüllen und dem Klirren von Rüstungen doch ich höre nichts. Das Schiff liegt ruhig da und es scheint so als währen die 3 Männer hier am Strand die Einzigen die die Reise zur Insel auf sich genommen haben. Doch das kann nicht sein...

Eine zierliche Gestalt erscheint auf der Landeplanke, erschrickt sichtlich als sie uns erblickt und stakst dann vorsichtig die Planken entlang. Als sie die Fremden erreicht geht ein Murmeln durch meinen Trupp. Auch ich stoße scharf die Luft aus als ich den Umriss der Gestalt klar erkennen kann. Es ist ein junge Frau, beinahe noch ein Mädchen. Ihre Haare sind tiefschwarz doch ihre Augen leuchten in einem hellen Grün. Angezogen ist sie wie eine einfache Magd oder Bäurin doch traue ich dieser Kleidung nicht. Sie ist hübsch und zweifellos attraktiv.

Ich sehe ein hämisches Grinsen in den Gesichtern meiner Männer. Einer von ihnen stößt einen kurzen Pfiff aus, wird darauf aber sofort von einem unsanften Schlag mit der behandschuhten Hand Eldrics zum Schweigen gebracht.

Ich räuspere mich wieder und warte darauf dass einer der Fremden etwas sagt. Dabei weiß ich nicht was ich genau hören will. Die Minuten vergehen. Betretenes Schweigen. Ich räuspere mich ein drittes Mal und spreche, indem ich noch den Rest meiner Beherschung zu retten versuche, den vermeintlichen Anführer der Fremden an: ,, Wo ist der Rest eures Truppes, Soldat?´´ Ich bekomme keine Antwort, er sieht mich nur fragend an. ,, Welcher Rest?´´

Spielt er mit mir? Will er sich lustig über uns machen? Wütend schiebe ich ihn beiseite und marschiere auf das Schiff zu. Immernoch ist es totenstill. Mit 3 schnellen Schritten betrete ich das Boot und sehe mich an Deck um. Nichts. Ich gehe Unterdeck. Nichts. Ich durchsuche die Kabinen, die Kajüten, die Kombüse und den Laderaum. Niemand ist hier.

Wie wild laufe ich wieder an Deck, springe, ohne die Landungsrampe zu beachten, auf den Steg und trete wieder vor die Fremden die mich mustern als wäre ich verrückt. Was wird hier gespielt?


Aaron

Ich weiß zwar nicht, was hier los ist, aber ich will das Eis brechen und frage den Mann, der gerade unser Schiff von unten nach oben durchsucht hatte: "Hey, Meister... Suchst du was Bestimmtes?"
Entweder ignoriert er mich oder er hatte mich nicht gehört, aber eine Antwort bekomme ich von ihm nicht. Langsam frage ich mich wieder, ob sie überhaupt unsere Sprache sprechen.
Dann dreh ich mich zu dem Unbekannten Passagier zu und merke, wie ich ihn blöd anstarre, kann aber aus irgendeinem Grund nichts dran ändern. Er wirkt zwar wie ein normaler Mensch, aber in ihm steckt mehr als das... Irgendwas, was mir auf eine Art und Weise bekannt vorkommt und mir ein heimisches Gefühl gibt.
"Wir kennen uns glaube ich noch nicht, oder? Mein Name ist Aaron, und wie lautet deiner?"


Clyster

Ich bin leicht verwirrt. Erst rennt der Anführer der Soldaten auf dem Schiff herum und stellt alles auf den Kopf und jetzt auch das noch...

Dieser Mann, von dem ich annehme, dass er ein Zombie ist... er geht auf mich zu und fragt mich, ob ich ihn kenne... Woher sollte ich ihn kennen? Seit mein Meister tot ist kenne ich niemanden mehr außer Tangor. Ich finde es nicht wichtig, dass man andere Leute kennt. Und bis jetzt hab ich auch so überlebt.

Sein Name ist also Aaron? Aha. Gut. Dann kenne ich jetzt zwei Leute. Aber soll ich ihm wirklich meinen Namen sagen? Ich traue ihm nicht. Ich traue grundsätzlich niemandem mehr. Seit ich Aramon verlassen habe traue ich niemandem mehr.

Aber jetzt bin ich wieder in Aramon. Vielleicht sollte ich jetzt wieder ein neues Leben anfangen? Nein, das hat zeit bis später, wenn ich meine Eltern gerächt habe. Obwohl... nun ja, ich werde wohl noch einige Zeit mit den seltsamen Typen auf dem Boot klarkommen müssen und vielleicht ist es besser, ich versuche, manchmal ein Wort mit ihnen zu wechseln?

"Mein Name ist Clyster...", sage ich also nach langer Überlegung und kaum hörbar, "schönes Wetter heute, was?"

Das fängt ja gut an...


Cyrus

Thema: Re: Neu: Forum Rollenspiel Do 21 Apr 2011 - 12:55
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Ein Schnauben lässt die Fremden auffahren. Es kommt von mir. ,, Was...?´´ ich fuchtle wie willd mit meinen Arm und ernte wieder besorgte Blicke. Es ist mir egal. ,,Wollt ihr mir ernsthaft weismachen dass DAS die Unterstützung ist um die wir gebeten haben?! ´´ Meine Handflächen versprühen Funken, wie sie es immer tun wenn mich starke Gefühle übermannen. Sie sind dunkelrot...was nichts anderes bedeutet als das ich innerlich koche.

Ich schreite vor den Fremden auf und ab, prüfe sie mit Blicken und versuche mir ihre Namen zu merken die sie genannt haben. Eldric geht auf mich zu und wir beratschlagen uns. ,, Was meint ihr Kommodore? ´´ ,, Was soll ich schon meinen? Ich hatte mit 30, 40, 50 Männer gerechnet. Ausgebildete Soldaten in schwerer Rüstung. Stattdessen...´´ ich deute mit einer umschweifenden Geste auf die Neuankömmlinge, ,, Stattdessen kommt dieser Haufen hier an! Vier Männ...´´ mein Blick fällt auf die junge Frau ,, Vier Mensch...´´der Mann mit dem kunstvollen Schwert gibt ein knackendes Geräusch von sich, ,, Vier...´´ Verzweifelt suche ich nach einem passendem Wort, ,, Vier...was auch immer! Mit dem habe ich auf jeden Fall nicht gerechnet! Glauben die Gielenorer sie können sich über uns lustig machen? ´´

,, Herr, habt ihr sie schon mit dem 2. Blick bedacht?´´ Im ersten Augenblick weis ich nicht was Eldric damit meint doch dann erinnere ich mich an den Zauber den alle Aramonier schon im Kindesalter beherschen. Ein simpler magischer Trick der den Zaubernden die Möglichkeit gibt seine Mitmenschen in einem anderen Licht zu sehen...nämlich indem einzig wahren der ihre wahre Natur und ihre richtigen Absichten zeigt. Der Zauber ist simpel und zeigt das Gegenüber nur in zwei Farben. Die negativen Charakterzüge und Gefühle wie Hass, Neid, Wut, Zorn Habgier, Verschlagenheit und jederlei anderen Gemeinheiten werden durch ein pochendes, tiefes Rot angezeigt, die Positiven dagegen wie Liebe, Mut, Tapferkeit, Treue, Offenheit, erstrahlen in einem hellen Silberton.

Ich schließe die Augen und fahre mir mit einer Hand über die Lieder, dann atme ich aus und öffne die Augen wieder. Der Strand hat sich vollkommen verändert. Er wirkt blass und verwaschen. Ich sehe Eldric neben mir an der mir verschwörerisch zuzwinkert. Er scheint in einem matten Silber doch ist sein Körper mit roten Striemen durchzogen. Mich wundert es nicht als ich die selben Striemen auch auf meiner Hand und in den Gestalten meiner Männer erkenne. Es ist die Angst die uns seit den letzten Wochen nie verlassen hat und sich schon tief in unseren Geist gegraben haben muss.

Mein Blick wandert zu den Fremden und meine Augenbrauen schnellen nach oben. Fast schon habe ich erwartet vier rote Gestalten am Strand stehen zu sehen...doch das Bild das sich mir bietet ist das komplette Gegenteil. Alle vier strahlen ein so leuchtendes Silber aus, wie ich es nur zuvor bei meinem Vater gesehen habe. Leichte rote Flecken, welche bereits vom Silber bedeckt werden, zeigen mir dass diese Leute die vor mir stehen keine leichte Vergangenheit hinter sich haben, ihre Charakter sich aber in all den Jahren nicht beträchtlich verändert haben. Ich schließe meine Augen wieder und streife erneut mit der Hand über die Augen, ohne die brennend rote Narbe zu bemerken die genau über dem Herz des Mannes in Roben erschienen ist...fast als hätte er sie vor mir versteckt.

Ich öffne die Augen wieder und muss blinzeln als mich die hellen Sonnenstrahlen blenden. ,, Nun? ´´ fragt mich Eldric. Ich nicke ihm zu und wende mich an die Fremden. ,, Ich bin Kommodore Cyrus. Ich weis nicht wer euch auf diese Reise vorbereitet hat aber derjenige sollte kopfüber von den Klippen geworfen werden! Ihr werdet nun mit uns zur Hauptstadt kommen. Ihr seid die ersten Gielenorer die sie betreten werden...´´ Ich winke meinen Männer und sie gehen neben den Fremden in Formation. Eldric pfeift und wir setzen uns in Bewegung. ,, Ach ja...´´ Ich drehe mich noch einmal zu den Neuankömmlingen um, ,, Willkommen auf Aramon! ´´


Tisira

Endlich hatte ich wieder Land unter den Füßen. Schon immer hasste ich es auf dem Wasser unterwegs zu sein. Noch schlimmer ist es nur darin zu sein. Selbst Veri macht sich jedes Mal über mich lustig, wenn wir uns nach tagelangen Wanderungen nicht mehr riechen können und uns endlich eine geeignete Stelle zum waschen suchen müssen. Das ist oft gar nicht so einfach. An jeder Ecke lauern irgendwelche zwielichtigen Gestalten, denen ich an den geifernden Blicken direkt anseh, dass sie mich am liebsten kurz hinter den nächsten Busch zerren würden. Solche scheuen auch nicht davor zurück eine wehrlose Frau mit Gewalt zu nehmen. Selbst vor Nonnen würden sie nicht zurückschrecken. Deshalb bringt mir meine Gewänder leider wenig Schutz. Von diversen Erzählungen der Nonnen in dem Kloster, das mich so lange Jahre beherbergt hatte, habe ich erfahren, dass sie selbst nur sehr ungern damit auf den Straßen gehen. Sie ziehen einfach zu viel Aufmerksamkeit auf sich.

Als ich die Blicke der Männer auf mir spürte, die wie an einer Schnur gereiht am Ufer standen, musste ich meine Blicke senken, um ihnen nicht die Genugtuung zu verschaffen, die mein Blick ihnen bestimmt geboten hätte. Ich befürchte schon, dass das kein angenehmer Aufenthalt werden kann. Ich mach mich so unsichtbar wie nur möglich und stell mich hinter Jato, den ich als meinen persönlichen Beschützer ansehe, da er mehr Anstand und Ehre ausstrahlt als jeder hier sonst. Er bewegt seine Hand leicht zur Seite, so wenig, dass man es von Weitem kaum gemerkt haben kann. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er sich der schützenden Bewegung bewusst ist, die er gemacht hat.

Nach einigen Momenten, in denen ich kaum wahr genommen hab, was wirklich passiert ist, machen wir uns alle gemeinsam auf den Weg. Wohin dieser uns führt wird sich zeigen. Wir haben weder Anweisungen noch Erklärungen erhalten. Ich bete, dass diese fremden Männer uns nicht feindlich gesinnt sind. Wir marschieren auf einem breiten Weg, der direkt in ein kleines Wäldchen führt. Da schon langsam die Dämmerung herienbricht, erwarte ich keinen allzu langen Marsch, denn sonst hätten wir ein Lager aufschlagen müssen, um die Nacht hier zu verweilen. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als auf der Hut zu sein und mit den fremden mit zu gehen. Hoffentlich treffe ich an unserem Zielort auch andere Frauen an, denn ansonsten muss ich mir eindeutig bessere Waffen zulegen.


Clyster

Wir marschieren einen Weg entlang, der anscheinend zu einem Gebäude führt. Es sieht seltsam aus. Ganz anders als alle Gebäude, die ich in Gielinor gesehen habe und trotzdem bin ich mir sicher, hier schon gewesen zu sein. Nur kann ich mich nicht erinnern, wieso. Natürlich weiß ich noch, dass dies meine eigentliche Heimat ist, aber trotzdem wirkt alles fremd - und doch vertraut zugleich.

Noch etwas ist mir aufgefallen: Die Sonne scheint hier viel heller und stärker als in Gielinor. Ich kann kaum Schatten finden, was mich ein wenig unruhig macht. Auch wenn ich Schattenmagie ungern einsetze, sie hat mir bereits mehrere Male das Leben gerettet. Auch Tangor scheut das Licht. Ich kann ihn nicht sehen, doch in Gedanken teilt er mir mit, dass er noch auf dem Schiff ist und die Nacht abwarten will.

Ich nehme mir Zeit, meine Kameraden zu studieren. Der Samurai, Aaron, macht nicht den Eindruck, als würde ihn die Umgebung oder die Anwesenheit der Soldaten stören. Auch mein plötzliches Erscheinen scheint ihn nicht sonderlich erschrocken zu haben. Er muss sehr mutig sein - oder sehr dumm.
Der zweite Mann, der auf dem Schiff war, mustert aufmerksam die Umgebung. Auch er scheint keine Angst zu haben, auch wenn er sich von mir fernhält. Mir soll´s recht sein.
Das Mädchen hingegen wirkt ein wenig eingeschüchtert. Ständig wirft sie Blicke in alle Richtungen, als hätte sie vor irgendetwas oder irgendjemandem Angst. Vor den Soldaten? Wohl kaum. Die sind doch kaum stärker als ich. Ich bin sicher, mit meiner Magie könnte ich alleine die Hälfte der Männer besiegen. Nur bei ihrem Anführer bin ich mir nicht sicher.
Na gut, das Mädchen war auch unbewaffnet. Zumindest kann ich nicht erkennen, dass sie Waffen bei sich trägt. Ob sie etwa auch Magierin ist?

Jetzt sind wir an dem Gebäude angelangt. Die Soldaten begleiten uns in einen großen Raum. Viel größer als die Höhlen, in denen ich in letzter Zeit immer übernachtet habe. Ihr Anführer macht ein ernstes Gesicht und mustert uns nochmal. Dann fängt er an, uns von den Ereignissen zu erzählen...


Cyrus

Als wir den Aussenposten erreichen ist die Sonne schon tief gesunken und die Welt scheint wie in blutrote Farbe getaucht. Die Wachtposten linsen träge von der obersten Plattform herab, ihre Langbögen lehnen verlassen an der Turmwand. Als sie uns bemerken geht ein Ruck durch sie und sie versuchen hastig ihre Bögen zu greifen, ihre Uniformen in Ordnung zu bringen und Haltung einzunehmen. Einer von ihnen stolpert ungeschickt über seine eigenen Füße, rutscht über die Zinnen und stürzt mit einem lauten Schrei auf den Waldboden zu. Ein Sturz aus dieser Höhe wäre ihm höchstwarscheinlich nicht besonders gut bekommen darum hebe ich schnell die Hand und machte eine fließende Bewegung. Kurz bevor der Mann auf den Boden zerschellen kann wird sein Fall knapp über dem Boden abgebremst und er bleibt keuchend in der Luft hängen.

,, Soltet ihr und eure Männer nicht etwas aufmerksamer sein wenn es um das Wohl der Bewohner der Hauptstadt geht und eure Aufgabe mit Stolz und Pflichtbewusstsein ausüben? ´´ frage ich den Mann mit nur schwer unterdrücktem Zorn. ,, Na-Natürlich Kommodore, He-Herr wir wollten...wir dachten nicht an...´´ ,, Eben! Ihr dachtet nicht und damit habt ihr euch und die Stadt in Gefahr gebracht! Gerade in solchen Zeiten...´´ Die Wache schluckt und ich bemerke dass er immer noch kopfüber in der Luft hängt. Mit einem leichten Wink hebe ich den Zauber auf und er plumpst ziemlich unsanft wie ein nasser Sack zu Boden. Es ist mir egal. Die Schützen oben am Turm sehen vorsichtig nach unten und zucken zusammen als sie mein Blick trifft. ,, Mein Trupp, unsere Gäste und ich werden die heutige Nacht in diesem Aussenposten verbringen. Ihr werdet Wache halten und mir jede ungewöhnlichen Aktivitäten melden. Das sollte euch nicht allzu schwer fallen...wie ich sehe hattet ihr bereits genug Schlaf. ´´

Gemeinsam mit den Anderen betrete ich den Aussenposten und sehe mich um. In weiser Vorraussicht waren alle aramonischen Aussenposten mit mehreren Zimmern ausgestattet um Truppenbewegungen auf der Insel zu erleichtern. Meinen Männern weise ich die erste Etaqe des Turmes zu die aus einem Waschraum und einem Raum voller Betten besteht. Eldric folgt ihnen mit einem gewissen Zögern, dann ssieht er sich noch einmal nach mir um und ich nicke. In dieser Nacht kann ich meine Männer nicht ohne Befehlshaber wegschicken.

Die Räume der Befehlshaber sind im 2. Stock, neben einigen Gasträumen und einem Raum für Beratungen. In diesen Raum führe ich die Fremden. In der Mitte des Raumes steht ein Tisch um den sich mehrere Stühle sammeln. An der Wand hängen mehrere strategischen Karten der Insel und Listen von Truppenbewegungen. Ich bitte die Gielenorer Platz zu nehmen und biete ihnen etwas Wein an. Sie sehen mich aufmerksam und neugierig an und ich muss mir klar machen dass diese Leute vor mir vollkommen ahnungslos sind. Ich bezweifle dass sie die Nachricht an den König und die Informationen die darin enthalten waren je zu Gesicht bekommen haben. Dennoch kann ich ihnen die Hoffnung erkennen auf die wir so lange gewartet haben.

Ich nehme eine Karte von der Wand und breite sie auf dem Tisch aus. Die Fremden sammeln sich um sie und hören mir aufmerksam zu als ich zu erzählen beginne...

,, Das hier ist die Insel Aramon die von meinem Vorfahren Severin, einem vielversprechendem Gielenorischen Seefahrer entdeckt wurde. Vor vielen Hundert Jahren landete er mit seinem Schiff dem die Insel ihren Namen verdankt und einer Mannschaft aus 247 Seefahrern und Seefahrerinnen auf dem Strand den ihr all die Jahre nach ihm als erste Fremde betreten habt. ´´ Ich lege einen Finger auf die südöstliche Ecke der Karte wo in verschnörkelter Schrift über einem Teil der Küste der Schriftzug ,, Pryweth-Strand ´´ steht. ,, Pryweth bedeutet so viel wie ,Neuanfang' ´´ Erkläre ich. Mit dem Finger fahre ich in Richtung der Inselmitte, die Strecke entlang, die wir heute hinter uns gelassen haben. ,, Wir befinden uns nun hier .´´ Ich poche auf einen kleinen Punkt der zwischen Bäumen eingezeichnet ist. ,, Und was ist dort? ´´ fragt der Samurai mit der dunklen Brille und zeigt mit einem knochigen Finger auf einen deutlich größeren Kreis in dem Kunstvoll ein goldener Anker eingezeichnet ist. ,, Das ist die Haupstadt der Insel; Saberamos.´´ Ich tippe mit einer Hand auf das Zeichen auf meiner Uniform das wie auf der Karte einen goldenen Anker zeigt. ,, Der Anker ist das Symbol der Insel. Es steht für die neue Heimat die unsere Vorfahren hier gefunden haben...und wir. ´´ Ich streiche sanft mit einer Hand über den hölzernen Anhänger der um meinen Hals hängt. Dann bemerke ich dass die Anderen mich beobachten und ich räuspere mich. ,, Das hier...´´ ich lasse meinen Zeigefinger über einige Felder um der Haupstadt kreisen, ,,...sind die Kornfelder unserer Großbauern. Es gibt 5 von ihnen. Wir haben ein Abkommen mit ihnen geschlossen dass sie die Stadt mit Lebensmitteln versorgen und wir ihnen im Gegenzug unsere Männer zur Sicherheit in der Nähe der Höfe schicken. ´´ Ich weise auf einige kleine Punkte hin, Aussenposten wie dieser hier, die um die Bauernhöfe platziert sind. ,, Vor den Mauern der Stadt ist es gefährlich müsst ihr wissen. Es wimmelt nur so von Wölfen und anderen wilden Tieren und einige agressive Goblin- und Minotaurenstämme machen den Bauern das Leben schwer. Jedoch Nichts mit dem meine Männer nicht fertig werden würden. ´´ Meine Fingerkuppe wander wieder weiter nach Norden wo ein gewaltiges Bergmassiv eingezeichnet ist. ,, Das sind die ewigen Berge, sie ziehen sich von hier bis fast über die ganze Insel. Sie sind gewaltig. Wir haben zahllose Kundschafter entsendet um zu erkunden was hinter ihnen liegt. Nur die Hälfte von ihnen kehrte zurück und keiner von ihnen hattes es auch nur über die ersten Ausläuer geschaft. Doch die wenigen Gebiete die sie erkunden konnten waren unglaublich reich an Erzen und anderen Mineralien. Hier...´´ Ich deute auf ein großes Loch dass wie ein Zahnschaden an dem sonst so makellosen Gebiss des Gebirges eingezeichnet ist. ,,...aus dieser Mine stammt der gesamte Reichtum eurer Völker. Sie ist riesig und bohrt sich wie ein Gang aus Wurzeln endlos tief ins Erdreich unter dem Gebirge. Monatlich entsende ich eine Garnison meiner Männer um die Erträge der Mine in Empfang zu nehmen und zur Haupstadt zu bringen. Einen Teil davon schmelzen wir selbst ein und verwenden ihn für Waffen, Werkzeug oder Rüstungen. Den Rest...nun, ich glaube ihr könnt es euch denken´´ Mit einem Kopfnicken deute ich auf die Klinge von Aaron dem Schwertkämpfer. ,, Was auch immer dir gesagt wurde woher das Erz für deine Klinge stammt ist gelogen. Ich erkenne unseren Stahl wenn ich ihn sehe. ´´ Ich beabsichtige nicht vorwurfsvoll zu klingen doch selbst mir kommen meine Worte so vor.

Der Mann in der Mönchskutte wiederholt seine Frage die er bereits am Strand genannt hatte: ,, Warum braucht ihr unsere Hilfe? ´´ Ich seufze und muss nun wirklich einsehen dass mein Gegenüber keine Vorstellung hat warum es hier ist. ,, Nun, jeder Reichtum hat seinen Preis wie es scheint. Seit der letzten Lieferung der Mine ist es schon 4 Monate her. Ich habe eine Truppe von Kriegern geschickt um nach der Garnison zu sehen. Was sie dort vorfanden...´´ Ich lehne ächzend mich zurück und versuche die Bilder die sich in meinem Kopf wieder remateralisierenzu verdrängen. Zerfetzte Körper mit seltsam abgewinkelten Gliedmaßen, zerstückelte Minenarbeiter, tote und weit aufgerissene Augen, überall Blut. ,, Sie...sie kamen nach einigen Tagen wieder. Doch das waren nicht die selben Männer die ich dorthin geschickt hatte. Sie hatten keine Spuren eines Kampfes an sich. Was auch immer bei den Minen gewesen sein muss, muss diese Bluttat schnell getan haben und sich dann wieder verkrochen haben. Die Lieferung stand unversehrt vor der Mine ,berichteten sie. Wie zum Hohn. Als würden die, die das angestellt hatten wissen dass meine Männer die Karren die sie mitbrachten nun für die Leichen verwenden würden. Und das taten sie auch...´´ Ich erinnere mich an den Moment als ich an der Mauerbrüstung stand und die Soldaten heimkehren sah. Die Wagen und Karren voller regloser Körper. Ich höre wieder die Schreie der Mütter, das Weinen der Angehörigen. Meine Männer...meine Brüder, die mit ausdruckslosen Gesichtern an mir vorbeigezogen wurden.

Einen Moment sehe ich mit starren Blick aus dem Fenster. Ich spüre etwas Feuchtes in meinem Bart. Schnell und unauffällig wische ich mir mit dem Handrücken über die Augen. Dann räuspere ich mich und erhebe mich. ,, Morgens bei Sonnenaufgang werden wir uns auf den Weg zur Haupstadt machen. Dort werde ich mich mit meinen Soldaten beratschlagen und den nächsten Schritt planen. Als offizielle Vertretung Gielenors seid ihr daran beteiligt. ´´ Ich sehe den Menschen vor mir in die Augen und denke wieder an das was ich am Strand durch den 2. Blick über sie erfahren habe. Diesesmal bringe ich ein warmes Lächeln zustande ohne mich anzustrengen. Es ist ehrlich und das Erste seit Langem. ,, Ruht euch jetzt aus. Es war ein anstrengender Tag für euch, voller neuer Eindrücke und Gesichter. ´´ Ich führe die 4 Gielenorer jeweils zu ihren Zimmern und wünsche ihnen eine gute Nacht. Vor der Tür der jungen Frau murmle ich einen kurzen Spruch und tippe dreimal sacht gegen das Holz. Reine Schutzmaßnahme. Ich vertraue meinen Männern mein Leben an doch in dieser Hinsicht wird jeder von ihnen...schwach. Obwohl...sollte einer von ihnen nachts die Tür mit bösen Absichten öffnen würde derjenige dem Begriff ,, Mann ´´ sowieso nicht mehr gerecht werden. Dafür würde mein Zauber schon sorgen...


Aaron

Ich habe wirklich keine Ahnung wieso ich mich gerade vor dem Haupteingang, ein großes, hölzernes Tor mit metallenen Verzierungen, stehe, aber ich weiß, dass hier etwas faul ist. Mit einem Mal überkommt mich ein gewaltiger Kopfschmerz, den ich so noch nie erlebt hatte. Es ist… schwer zu beschreiben… als ob sich auf meinem toten Gehirn hunderte Narben befinden, die alle eines nach dem anderen Aufreißen und einen stechenden Schmerz hinterlassen. Ich merke, wie ich meine Hand an meiner Stirn fasse, als mir einfällt, dass ich als Zombie doch eigentlich keine derartigen Schmerzen fühlen sollte. Sehr merkwürdig.
Plötzlich höre ich ein Rascheln. Es stammt von einem Gebüsch vor mir. Ich schau mich schnell um, und muss feststellen, dass ich mich auf einmal mitten in einem Wald befinde. Das Rascheln hört auf, meine Kopfschmerzen jedoch nicht.
Doch mit einem Mal höre ich eine tiefe, gespenstische Stimme, die von Luzifer selbst hätte stammen können. Ich verstehe kein Wort und lege meine Hand reflexartig um meine Schwertscheide und nehme ihn von meinem Gürtel ab.
„Hey! Hör auf dich zu verstecken und lass dich blicken!“
Ein bedrohliches Knurren, gefolgt von einem Buschrascheln.
„ Du wirst es noch bereuen, hier gelandet zu sein! Fremde sind hier nicht erwünscht und werden es nie sein, und um das ein für allemal zu beweisen, werde ich mich euch Gielenorer vorknöpfen!“
„Wer bist du? Zeig dich endlich!“
Würde mein Herz noch schlagen, würde es das nun wahrscheinlich mit einer hohen Geschwindigkeit.
Da! Für einen ganz kurzen Moment war alles um mich herum schwarz, und nun steht etwas vor mir… ein Monster!
Es ist etwas größer als ich, hat die Beine einer Ziege, bedeckt mit braunen Haaren, die im Mondschein glänzen, und die schwarzen Hufen scheinen mächtig genug zu sein, um ein Brustkorb zu zerschmettern. Der Oberkörper des Wesens ist der eines Menschen. Die ganzen Muskeln verraten mir, dass es wohl ein intensives Training führt, und in seiner rechten Hand hält er eine Schnur… Nein, es ist etwas anderes… eine Peitsche. Ihr Schlag ist aber zu kurz um mich von dort aus, wo er steht, zu erreichen. In seinen grünen Augen sehe ich Wut und Rachedurst… dabei hatte ich es noch nie gesehen. Das letzte, was mir an seinem Aussehen noch auffällt, sind die beiden kurzen, spitzen Hörner an seiner Stirn.
„ Mickriger Fremder, du solltest besser zurückkehren, solange du noch kannst!“
„Hör auf mir Befehle zu erteilen!“
Das Monster ist drauf und dran, mich mit seiner Peitsche zu attackieren, aber ich weiß, dass es ihm nichts nützen wird. Sie ist einfach zu kurz.
Im nächsten Augenblick muss ich mich dennoch wehren, denn was ich nichts wusste: Der Schlag kann sich strecken, als wäre er aus Gummi. Im letzten Augenblick kann ich noch mein Schwert aus der Scheide ziehen und mich mit ihrer Schneide zu schützen. Da der Schlag der Peitsche fast direkt vor meinem Gesicht ist, bemerke ich, dass sie keine herkömmliche Peitsche ist, sondern eine Art Peitschenschwert, denn der Schlag war eine einzige, streckbare Klinge aus einem mir fremden Metall.
Noch bevor ich einen Gegenangriff starten kann, zieht die Bestie die Klinge zurück, um sie mir dann wie einen Bienenstich in meinen Bauch zu rammen. Blut schießt sofort aus der Wunde, und obwohl ich keine Schmerzen spüre zucke ich zusammen. Doch diese Kreatur denkt nicht daran aufzuhören und schlitz mich von der Mitte meines Bauchs bis zur meiner rechten Schulter auf.
Bukaremie fällt mir aus meiner Hand, und ich stürze auf die Knie. Die Peitsche hat es zurückgezogen, und sie hat ihre Normallänge wieder erreicht. Ich weiß nicht wie ich darauf komme, aber mein letzter Satz ist: „Wer bist du?“
„Ich bin der Richter von Aramon. Ich entscheide, wer hier bleiben darf und wer dem Tod ins Auge blickt.“
Mir wird schwarz vor Augen…

Schweißgenässt erwache ich aus diesem verrückten Albtraum und erfreue mich daran, gemütlich in meinem Bett zu liegen. Ich fasse mir an den Bauch. Alles heil. Es war nur ein Traum… hoffe ich. Doch wenn es „nur“ ein Traum war, wieso habe ich dann immer noch Kopfschmerzen?
Da höre ich ein mir verdammt bekanntes Knurren. Ich steh aus meinem Bett auf und blicke schnell aus dem Fenster und muss sehen, wie vor dem Eingang der Stadt ein monströses Wesen mit Ziegenbeinen und einer Klingenpeitsche mit langsamen Schritten auf den Wald zugeht…


Cyrus

Mit einem Ruck erwache ich und sitze Kerzengerade im Bett. Im ersten Moment weis ich garnicht warum ich aufgewacht bin doch dann höre ich seltsame Geräusche vom geöffneten Fenster hereinkommen. Es hört sich an wie ein Schnauben und fernes...ja, es klingt wie Hufe! Pferde? Nein, dafür ist es zu laut. Irgendwie erinnert mich das an etwas. Es scheint so als wären mir diese Geräusche bekannt obwohl ich sie selbst bestimmt noch nie gehört habe. Auf einmal fällt mir wieder das alte Märchen ein dass Vater mir damals so oft erzählt hatte. Ich möchte den Gedanken schon abschütteln doch dann stehe ich doch auf und gehe durchs Zimmer. Wieder höre ich das Schnauben und leise wiederhole ich den alten Vers den ich damals so oft beim Einschlafen vorgelesen bekommen habe:

,, Der Wächter auf Hufen, vom Ur-Vater erschaffen, wird für alle Zeit die Insel bewachen. Er schützt uns´re Heimat und alle Bewohner...´´ Beinahe bleibt mir das Herz stehen als mir klar wird was diese Geräusche zu bedeuten haben. Ich stürme ans Fenster und sehe nach draussen. Mir verschlägt es den Atem. Der Wächter-Geist, eine sagenumwobene Kreatur die einst von Severin selbst beschworen wurde, rast mit donnernden Hufen auf den Turm zu. In nur wenigen Augenblicken wird er ihn erreicht haben. Ich schnappe mir mein Schwert und werfe mir schnell meine Rüstung über. Ein Schrei der Bogenschützen gibt mir zu verstehen dass sie das Wesen bereits erspäht haben. Na wenigstens etwas. Hastig laufe ich die Treppe hinunter und schlage an jeder Tür. Die verschlafenen Gesichter der Gielenorer blicken mir entgegen doch als ich an das Zimmer von Aaron komme öffnet sich bereits seine Tür und er steht in voller Rüstung und mit seinem meisterlichen Schwert in der Hand vor mir. Er muss den Wächter wohl vor mir gesehen haben. Ich nicke ihm aufmunternd zu und laufe weiter zu dem Schlafraum der Männer. Auch Eldric muss schon aktiv gewesen sein denn die Männer stürmen bereits aus dem Turm und formieren sich vor ihm. Ich folge ihnen, dicht hinter mir die Fremden. Oben auf dem Dach stehen die Bogenschützen bereits mit gespannten Bögen in Reih und Glied. Einige meiner Männer bekommen es mi der Angst zu tun doch ich versuche sie zu beruhigen. Dem Vers nach würde uns ja nichts geschehen also... Plötzlich fällt mir der letzte Teil des Verses ein und ich spreche ihn laut aus damit ihn alle Anwesenden hören können: ,, ... indem er uns fernhält die Gielenorer.´´

Als der Koloss immer näher kommt ziehen sich meine Männer langsam hinter die Gielenorer zurück. Der Zorn des Wächters ist nicht auf sie gerichtet...nur allein auf die 4 Eindringlinge. Eldric tritt vor und zieht sein fein gearbeitetes Falchion. ,, Gibt es nichts Besseres sich gegenseitig kennen zu lernen als einen gemeinsamen, ordentlichen Kampf?´´ Seine Unangebrachte Fröhlichkeit scheint unpassend doch ich grinse ihm zu und schwinge ebenfalls meine Waffe. ,, Jetzt könnt ihr zeigen ob ihr in all den Jahren ohne uns etwas dazu gelernt habt. ´´ Aaron lächelt grimmig und hebt sein Schwert. Jato und der zurückgezogene Clyster machen sich ebenfalls auf den Kampf bereit. In einer Hand sehe ich Magie blitzen. Na sieh mal einer an. Die junge Frau, Tisira, zieht wie aus dem nichts zwei Messer hervor und lässt sie mit geübten Bewegungen in der Luft kreiseln. Ich habe sie offensichtlich unterschätzt! Dennoch lege ich murmelnd einen einfachen Schutzzauber über sie.

Als ich meine Augen wieder öffne ist der Wächter-Geist direkt vor uns und schwingt seine gewaltige Waffe. Einen Moment scheint mich der Mut zu verlassen doch ich spüre meine Gefährten neben mir. Ich kämpfe nicht allein...diesmal nicht.


Jato

nachdem ich mich von dem schock erholt hatte den mir das rießige wesen eingejagt hatte überlegte ich mir das das genau die Herrausforderung war auf die ich all die Jahre gewartet hatte. und nebenbei bemerkt war ich auch sehr gespannt darauf wie sich die andern alle im Kampf schlagen würden.

ich zog mein schwert und spürte sofort die vertraute Konzentration , ich bezog etwas weiter hinten stellung um erst einmal die kampfart des feindes zu analysieren.


als ich mich umsah bemerkte ich dass auch meine gefährten nicht ganz kampfunerfahren waren, umso besser dachte ich und fing unwillkürlich an zu grinsen als ich mir vorstellte wie der kampf ausgehen würde.



Clyster

Die Kreatur war in der Tat imposant. Nicht so groß wie Tangor, aber dennoch ein wahrer Hühne. Ich bemerke, wie meine Kameraden in Stellung gehen, ihre Waffen ziehen und sich kampfbereit machen.

,,...indem er uns fernhält die Gielinorer"

Dieser Satz weckt alte Erinnerunge in mir. Bilder, die ich glaubte, längst aus meinen Gedanken verdrängt zu haben, sehe ich plötzlich wieder vor mir. Bilder des Grauens und des Schreckens.

Eine laue Sommernache, der Vorhang bauscht sich sanft im Atem einer leichten Sommerbrise. Ein junges Ehepaar schläft zärtlich umschlungen in einem schönen, großen Doppelbett, während ihr fünfjähriger Sohn in einem kleineren Bett an der Wand schläft.
Doch diese Nacht ist bei weitem nicht so sanft, wie sie scheint. Ein Schatten taucht im Fensterrahmen auf. Ein geschmeidiger Sprung und der Schemen steht im Zimmer. Zwei weitere Gestalten tauchen auf. Sie haben Messer in den Händen. ihr Anführer sichert den Raum, während seine Kameraden sich zu beiden Seiten des Bettes positionieren. Der Anführer hebt die Hand. Im Kinderbett öffnet der Jung seine Augen. Kurz begegnet er dem Blick des Meuchler-Anführers, dann senkt dieser die Hand. Seine Gefährten stoßen zu...
,,...indem er uns fernhält die Gielinorer", murmelt der Anführer der Attentäter leise, bevor er sich zu dem Jungen umdreht – doch dieser ist verschwunden.

Ja, es besteht kein Zweifel. Der Kommandore hat genau den gleichen Satz gesagt, wie der Attentäter, dem ich damals nur knapp entkommen bin. Doch mir ist jetzt nichts klarer geworden, vielmehr bin ich noch mehr verwirrt. Wieso mussten meine Eltern sterben? Sie waren keine Gielinorer. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun, dass mein Vater in den letzten Tagen vor seinem Tod sich oft mit einer kleinen Gruppe von Magiern versammelt hatte. Was sie da wohl besprochen hatten? Ein Ritual oder etwas in der Art? Ich bin mir sicher, wenn ich das wüsste, würde mir vieles klarer werden. Ich werde wohl einmal mit dem Kommandore reden müssen. Vielleicht weiß er mehr.

Kampfeslärm lässt mich hochschrecken. Ich habe den Angreifer ganz vergessen. Mit seiner seltsamen Schwertpeitsche greift er Aaron an. Gerade als ich denke, dass er viel zu weit von dem Samurai entfernt ist, um ihn zu treffen, verlängert sich seine Waffe um ein vielfaches und schnellt dem Krieger mit der schwarzen Sonnenbrille entgegen. Doch als hätte dieser bereits gewusst, was ihn erwartet, weicht er dem Angriff elegant aus. Sich um die eigene Achse drehend schlägt er das Schwert zur Seite und rennt dann auf dem Angreifer zu. Auch der Kommandore und der Anführer seiner Krieger greifen an, während meine beiden anderen Gefährten sich ein wenig zurückhalten. Sie haben zwar ihre Waffen gezückt, versuchen, aber wohl erst herauszufinden, mit welchem Kaliber von Gegner sie es zu tun haben.
Als Cyrus, Aaron und Eldrik den Riesen fast erreicht haben, springt dieser plötzlich hoch in die Luft, um nur wenige Augenblicke später zwischen Tisira und Jato zu landen. Er führt einen fürchterlichen Schwertstreich gegen Jato, doch dieser lässt sich zu Boden fallen, rollt sich ab und kommt mit der Anmut eines Tänzers wieder auf die Beine. Diesen Augenblich hat Tisira genutzt, um ihre Dolche im rechten Bein des Angreifers zu versenken, doch dieser scheint den Schmerz kaum zu spüren und wendet sich nun der jungen Frau zu.

Cyrus, Aaron und Eldrik sehen sich noch suchend nach dem Gegner um und der Rest der Soldaten macht keine Anstalten, einzugreifen. Deshalb finde ich, dass meine Zeit gekommen ist. Wenn ich tapfer kämpfe, wird mir der Kommandore bestimmt mit meinen Fragen weiterhelfen, sofern er selbst Antworten darauf weiß.

Ich forme einen Feuerball in meiner Hand und werfe ihn in Richtung des Wächters. Mein Angriff versengt ihm die Nackenhaare, doch außer einem Gebrüll, der mir durch Mark und Bein geht, habe ich wohl nichts erreicht. Der riesige Halbmensch kommt auf mich zu. Ich werfe ihm einen weiteren Feuerball entgegen und treffe ihn an der Brust, doch er gerät nur leicht ins straucheln. Dann schlägt er mit seiner Waffe nach mir. Mit Mühe und Not kann ich den Angriff mit meinem Stab ablenken, doch nur wenig später trifft mich seine zweite Hand und schleudert mich mehrere Meter nach hinten, bis ich unsanft auf dem steinigen Boden lande.

Ich versuche mich aufzurappeln, doch da ist der Riese schon da und stellt seinen behuften Fuß auf meine Brust. Ich stöhne vor Schmerzen laut auf. Der Riese richtet mein Schwert auf mich, bereit zuzustoßen, als plötzlich Tangor hinter ihm erscheint und ihm seine gewaltigen Fäuste in den Rücken donnert. Der Wächter stolpert nach vorne und landet hinter mir auf dem Boden. Tangor löst sich auf. Das ist seine Art, sich vor anderen Menschen zu verstecken.

Ich habe es endlich geschafft, mich aufzurappeln und wanke meinen herbeieilenden Kameraden entgegen. Sie haben Tangor nicht gesehen, da er in der Nacht fast unsichtbar ist. Sie fragen sich jetzt bestimmt, welche Kräfte ich besitze. ‚Da ist wohl eine gute Ausrede gefragt‘, denke ich, als Jato und Cyrus an mir vorbeistürmen.


Aaron

Man sollte meinen ich wäre dank meines Albtraums gut gegen den Feind vorbereitet, aber dem ist leider nicht so. Aus irgendeinem Grund schafft das Monster es immer wieder, mich mit seiner Wucht, wenn er sein Schwert schwingt, und seiner Sprungkraft zu überraschen. Er kämpft wie ein Stier, und scheint dabei wie eine Antilope zu tanzen.
» Alles klar, Clyster? « frage ich besorgt.
Er erwidert nur mit einem » Jaja. «
Plötzlich weht mir ein kräftiger Wind entgegen, und als ich dort hinschaue, wo bis gerade eben noch das Monstrum gewesen ist, naja, es ist nicht mehr da. Ich seh nach links und nach rechts, aber ich kann nichts Bestialisches finden, als plötzlich eine kurze Erderschütterung mich erschreckt. Einige Meter weiter entfernt, wo Cyrus Männer stehen, ist es wieder aufgetaucht! Sie scheinen vor Schock in eine Starre versetzt zu sein und rühren sich keinen Zentimeter. Einer von ihnen schreit sogar auf. Wenn jetzt kein Wunder passiert, sind sie wohl oder übel erledigt. Und es geschieht tatsächlich eines: Der Richter von Aramon sieht die Männer nur kurz an, um sie letztendlich doch in Ruhe zu lassen stattdessen auf Tisira loszustürmen. Ich beeile mich und renne zu ihr, um sie vor der tödlichen Klinge zu retten, aber in letzter Sekunde schafft sie es selbst, sich zu retten, indem sie den Schlag mit zwei kurzen Messern pariert.
» Nicht schlecht. Für ein Mädchen. « sage ich und lache noch höhnischer, als ich beabsichtigt hatte.
Eine Antwort ihrerseits bekomme ich zwar nicht, dafür zieht der Richter seine Klinge wieder zurück, um sie mit einer eleganten Volldrehung auf mich zu donnern. In mir fährt etwas hoch, ein Gefühl, dass ich schon lange nicht mehr empfunden habe. Als ob eine gewaltige Menge Adrenalin auf einmal durch mein Körper fließen würde, was bei meinem halbtoten Körper zwar selten vorkommt, aber wenn, dann richtig. Die Zeit um mich herum scheint nun zwanzigmal langsamer zu verlaufen, und ich kann den Angriff meines Gegner mit Leichtigkeit ablenken. Sein Peitschenschlag hängt nun nur mehr in der Luft und er hat für einige Zeit wohl keine Kontrolle mehr darüber. So kurz diese Zeit auch sein mag, ich muss sie nutzen, um einen Gegenangriff zu starten. Wie ein Kaninchen lege ich einen schnellen Start ein und rase auf den Richter zu, Bukaremie in meiner rechten Hand. Doch ich hatte mich total verschätzt, denn das Monster kann nicht nur mit seinem Schwer gut umgehen. Kurz bevor ich meine Klinge in seine Brust rammen kann, schlägt er mich mit seiner linken Handfläche einfach aus dem Weg, als wäre ich eine lästige Fliege. Was für eine Schande! Durch die Wucht des Schlages pralle ich gegen eine steinerne Wand. Zwar spüre ich keinen Schmerz, aber ich glaube, meine rechte Schulter, mit der ich aufgestoßen bin, ist komplett zertrümmert. Ich kann sie nämlich keine bisschen bewegen, mein rechter Arm hängt einfach nur wie eine tote Pflanze herum.
» Verdammter Mist! Dafür zahlst du! « schreie ich das Biest an. Meine linke Hand greift nach dem Schwert, das im Staub am Boden liegt. Eigentlich bin ich nur geübt im Kampf mit meiner Rechten, aber im Notfall muss man eben Initiative ergreifen.
» Komm her, du Richter! « fordere ich ihn heraus.
Doch er ignoriert mich einfach nur und scheint vielmehr auf Lord Jato konzentriert zu sein. Was für eine Blöße! Zuerst schleudert er mich weg wie zerknülltes Papier und jetzt macht er sich noch nicht einmal was aus meiner Kampfkraft. Dabei hab ich ihm noch gar nicht alles gezeigt…

Ich erinnere mich an die Zeit, als mir mein Vater, der ebenfalls Leibwächter von Canifis und ein ehrenvoller Samurai war, mir eine geheime Kampftechnik beigebracht hatte. Ich begann sie mit 12 Jahren zu erlernen, doch erst ein paar Monate vor meinem Selbstmord hatte ich sie perfekt beherrscht. Allein mit dieser Technik gelang es mir, ein Horde wilder Werwölfe zu vernichten. Allerdings konnte ich diese Kampftechnik nicht oft einsetzen, da sie meine Aura-Energie aufbraucht. Aber dieser Richter von Aramon ist eben nun mal kein gewöhnlicher Krieger, sondern eine enorme Kampfkraft, die enorme Maßnahmen erfordert.

Mit voller Wucht schwinge ich mein Schwert und treffe den Feind an seinem Hals, obwohl ich mehrere Meter von ihm entfernt stehe. Denn die Geheimkampftechnik der Samurais erlaubt er mir, Gegner mit meiner Klinge auch aus sicherer Entfernung zu attackieren.
Der Treffer muss gesessen haben, zumindest brüllt der Richter kurz laut auf und hält seine Hand auf die Wunde.
» Ihr Maden, euer Untergang ist gewiss! « schreit er uns alle an, um im nächsten Augenblick wieder mit einem Satz in die Luft zu springen und sein nächstes Opfer anzugreifen.


Jato

ich total überrumpelt von der Gewandheit und der aggressivität unseres Gegners und bekomme nur noch mit wie er sich nach dem angriff auf clyster schon auf aaron stürzt ... ich bin so gebannt von den Schlagabtausch der beiden das ich es nicht fertig bringen mich zu bewegen. Als der Wächter gerade die Oberhand zu gewinnen scheint und aaron schwer verletzt an der wand liegt wendet sich das Blatt plötzlich und der wächter der aaron nicht mehr als Bedrohung ansieht wendet sich tisira zu um sie zu erledige, doch aaron vollführt mit seinem linken Arm eine gekonnte Drehung und schleudert einen knisternden Energiestrahl direkt an den Hals des Monsters wo er eine Tiefe wunde hinterlässt , das Monster brüllt auf und diesen Augenblick nutzen Tisira und ich aus. wir schauen uns an und nicken,

ich sprinte auf das Monster los und vollführe einen Saldo das ich genau hinter ihm wieder aufkomme , von rechts sehe ich wie tisira ihre Messer kreisen lässt und dem Monster direkt in die Augen sticht, es ist geblendet vom Schmerz und sieht kaum noch etwas überall regnet es Blutstropfen, aus dem Augenwinkel sehe ich wie Clyster schreit "jjeeezt Jatoo!" ich drehe mich um und stoße dem Monströsen Vieh das schwert ins Genick und Clyster feuert mit aller Kraft Feuerbälle auf die Beine des wächters. das ist anscheinend zu viel für ihn und er sackt zusammen aber nicht ohne mich vorher mit seinem rechten Bein aus dem Sprung herraus vom Himmel zu holen und an den nächsten Baum zu werfen. ich denke nur noch :" hoffentlich ist es nun vorbei... bitte lass es vorbei sein...." nun dann wird mir schwarz vor augen.


Clyster

Und dann plötzlich ist die Gestalt weg. Einfach fort. Ich schließe die Augen und durchsuchte die Schatten in der Umgebung, doch außer meinen Kameraden und den Soldaten kann ich nichts entdecken. Nicht die kleinste Bewegung in den Schatten. Der Wächter ist einfach verschwunden. Ob er wohl tot ist? Tisira und Jato hatten ihn übel zugerichtet und einige verkohlte Stellen zeugen davon, dass auch ich Elementarmagie noch nicht ganz verlernt habe.

Ich blicke mich um. Dort, wo ich den Angreifer zuletzt gesehen habe, bedeckt eine große Blutlacke den Boden. Daneben steht Tisira. Sie ist bedeckt mit Blut, aber das liegt daran, dass sie einige Spritzer aus dem Auge des Wächters abbekommen hat. Jato liegt einige Schritte von ihr entfernt zwischen den Wurzeln eines Baumes. Er bewegt sich nicht mehr. Hat der Angreifer ihn getötet? Oder ist er nur ohnmächtig?

Cyrus und Eldrik rennen zu dem Mönch und jetzt endlich kommt auch Bewegung in die Soldaten, die dem Kampf als stumme Beobachter beigewohnt haben. Sie holen Verbandszeug, nasse Lappen und mit Wasser gefüllte Schüsseln, um die Verletzten zu versorgen. Einer von ihnen will sich um mich kümmern, doch ich weiße ihn zurück. Alles was ich jetzt brauche, sind ein paar Stunden Schattenschlaf.

Als ich mich zurück zu meiner Kammer begebe, sehe ich eine weitere Gestalt daherhinken. Es ist Aaron. Ein Schlag des Wächters hat ihm seine rechte Schulter zerschmettert und auch sonst sieht er sehr mitgenommen aus. Ich weiß nicht, wann er so zugerichtet wurde, aber er wird uns wohl kaum weiterhin begleiten können. Wenn seine Schulter jemals verheilt, wird es wohl mehrere Monate dauern. 'Schade', denke ich, er war derjenige, mit dem ich am ehesten umgehen konnte - zumindest für meine Verhältnisse...

Ich begebe mich in mein Zimmer, versperre die Tür und setze mich auf mein Bett. Ich schließe die Augen und durchforste die Umgebung nach Schatten. Da fällt mir etwas auf: Aaron ist in seiner Kammer, aber noch jemand oder etwas hält sich dort auf: es ist die seltsame Kugel, die mir bereits auf dem Schiff aufgefallen ist. Was das wohl ist und wieso es sich in Aarons Kammer aufhält?

Ein weiteres Rätsel, dass ich lösen muss, doch erst brauche ich Ruhe. Ich versetze mich in Trance und dämmere bis zum Morgen vor mich hin. Als ich wieder erwache, fühle ich mich so gesund wie am ersten Tag.


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Beitrag  jt_003 Mo Nov 19, 2012 5:47 pm

Cyrus

Besorgt sehe ich Jato nach der von zwei meiner Feldsanitäter in den Schlafraum gebracht wird. Er ist ein zäher Kerl, dass habe ich bis jetzt mitbekommen doch die geballte Kraft eines Angriffs von einem Wesen dieser Größenordnung einzustecken ist kein Kinderspiel. Äußerlich scheint er nicht verwundet zu sein. Ich hoffe er wird bald wieder auf den Beinen sein...

Gemeinsam mit Eldric der genau wie ich und all meine Männer vollkommen unverletzt ist, verlasse ich den Ort des Kampfes und ziehe mich in den Versammlungsraum zurück. Auf der Treppe begegnet uns Tisira die von oben bis unten mit Blut besudelt ist. Glücklicherweise nicht ihr eigenes. ,, Der Waschraum ist dort drüben.´´ Ich deute auf eine nahe Tür und zwinkere ihr freundlich zu: ,, Keine Sorge, nach solch einer Darbietung eurer Kampkünste wird sich keiner meiner Männer auch nur in eure Nähe trauen ´´. Sie lächelt kurz unsicher, dann ziehe ich die Tür hinter mir zu.

Ächzend lasse ich mich auf den Stuhl fallen der nahe am Kamin steht, Eldric setzt sich neben mich. Er zieht einen silbernen Flachmann aus der Tasche, nimmt einen großen Schluck und reicht ihn dann an mich weiter. Dankbar nehme ich ihn entgegen und nehme einen vorsichtigen Schluck. Ein süßlich, brennender Geschmack legt sich auf meine Zunge. Genüßlich schnalze ich mit der Zunge und gebe Eldic die Flasche zurück. Schweigend starren wir ins Feuer.

,, Was sagt ihr jetzt nach diesem Kampf zu den Gielenorern? ´´ fragt mich mein Hauptmann und genehmigt sich noch ein Schlückchen. ,, Ich könnte nicht überraschter sein mein alter Freund.´´ ,, Und die Sache mit dem Wächter? Ich habe...´´ ,, ...die ganze Geschichte nur für ein Märchen gehalten? Ich auch! ´´ unterbreche ich ihn. Aufeinmal setzt Eldric die Flasche ab und starrt ins Feuer. Fragend sehe ich ihn an. ,, Was ist? ´´ ,, Erinnert ihr euch an den nächsten Vers des Märchens?´´ ,, Ich kann mich an keine weiteren erinnern.´´Ich versuche angestrengt nachzudenken doch mein Kopf schmerzt nur davon...was entweder vom kürzlichen Kampf oder vom Alkohol stammt. Da beginnt Eldric auf einmal zu singen:

,, ...Der Wächter auf Hufen, vom Ur-Vater erschaffen, wird für alle Zeit die Insel bewachen.
Er schützt uns´re Heimat und alle Bewohner, indem er uns vernhällt die Gielenorer. ´´

Er stockt kurz, dann singt er weiter und als er zur nächsten Strophe anstimmt bilden meine Lippen wie von selbst die Worte, die wie ich mich jetzt erinnere mein Vater oft erwähnte:

,, Er ist ungeschlagen, unsterblich und stark, niemand ihn allein zu bezwingen vermag.
Doch gelingt eben dies, einer Gruppe von Fremden, sind sie bestimmt das Dunkel abzuwenden. ´´

Wir starren einen Moment ins Leere, wie um die ausgesprochenen Wörter zu verdauen. Dann stehe ich auf, klopfe dem nachdenklichen Hauptmann im Vorbeigehen auf die Schulter und gehe hinauf zu meinem Schlafraum. Ich schließe die Tür und öffne das Fenster. Ich suche mit meinem Blick das Meer und glaube schon beinahe den salzigen Duft zu riechen. Ich weis nicht an wen ich mich wende als ich leise ,, Danke ´´ flüstere. An das Schicksal das doch noch eine gute Wendung für uns gebracht hat? An meinen Ur-Ahnen, der die Insel selbst in seinem Tod noch schützt? Oder direkt an das Meer dass uns unverhofft einen Funken Hoffnung geschickt hat? Ich weis es nicht.


Clyster

Seit die ersten Sonnenstrahlen das Land erhellen, wandern wir nun schon. Anfangs war es eine schöne Wanderung durch die sanften Hügel der Insel, doch inzwischen brennt die Sonne auf uns herunter und meine Beine schmerzen schon. Ich bin bestimmt kein schlechter Wanderer, aber ich bin es gewohnt, nachts zu marschieren.
Am wenigsten schien der Marsch Aaron zuzusetzen. Er hatte sich wie durch ein Wunder über die Nacht von seiner Verletzung erholt. Zuerst hatte ich mich gefragt, weshalb den Anderen das nicht aufgefallen war, doch dann wurde mir bewusst, dass ich der einzige gewesen war, der ihn so übel zugerichtet hatte. Ich wurde mir immer sicherer, dass ich es hier mit keinem lebenden Wesen zu tun hatte. Er hatte nach dem Kampf keinen Ton von sich gegeben, wo jeder andere vor Schmerzen geschrien hätte.

Cyrus hat uns erklärt, dass uns jetzt ein Marsch zur Hauptstadt bevorsteht, wo wir näheres zu unserer Mission erfahren werden. Ich habe keine Ahnung, wieso der Kommandore davon ausgeht, dass wir Helden sind, die gekommen sind, um den Bewohnern von Aramon beizustehen, aber da ich momentan ohnehin keine Spur habe, die mich zu den Mördern meiner Eltern führt, kann ich ja mitgehen.

Habe ich wirklich keine Spur? Was ist mit dem Satz, den Cyrus damals gesagt hat? Ich könnte ihn fragen, aber dazu müsste ich mit ihm reden... Na gut, ich hab es mir zu Aufgabe gemacht, meine Eltern zu rächen, das ziehe ich auch durch, und wenn ich jemanden dafür ansprechen muss.

Also begebe ich mich an die Seite des Kommandores, der mich erst verwundert anstarrt, da ich eigentlich immer am Ende der kleinen Kolonne marschiere. "Kann ich etwas für dich tun?", fragt er freundlich, jedoch nicht ganz ohne Misstrauen.
"Ähm ja... also ich... du... ich meine der Wächer... das heißt...", ich versuche mich zusammenzunehmen, "du hast doch diesen Satz gesagt, als uns der Wächter angegriffen hat. Dass er die Gielinorer vertreibt." "Ja", sagt Cyrus nur und sieht mich noch verwunderter an. Ich glaube, auch einen Funken von Mitleid in seinen Augen zu sehen.

So wird das nichts. Wenn ich mehr erfahren will, dann sollte ich offener sein. Das hab ich noch nie versucht. Ich habe eine neue Herausforderung gefunden.

Ich beuge mich zu Cyrus hin und flüstere ihm leise meine Geschichte ins Ohr:

"Ich habe von einem Magier gehört, der vor etwa 15 Jahren hier lebte. Er war sehr mächtig, aber dennoch sanft und gutmütig und bei allen Männern und Frauen sehr beliebt. Doch dann wurde der Mann eines Nachts in seinem Schlafgemach ermordet. Der Attentäter soll folgenden Satz auf den Lippen gehabt haben, als er den Befehl für seinen Tod gab: '... indem er uns fernhält die Gielinorer.' Kannst du dir daraus einen Reim machen?"

Cyrus sieht verwirrt aus. Er versucht, seine Fassung zu bewahren, doch ich merke sofort, dass ich zu viel gesagt habe.
"Woher weißt du von diesem Mann?", fragt er und klingt ein wenig bedrohlich, "du bist erst mit dem letzten Schiff nach Aramon gekommen. Und meine Männer wollen nicht die letzte Ruhe der Toten stören. Von ihnen hast du bestimmt nichts erfahren. Woher weißt du das?!?" Sein Ton wandelte sich im Laufe seiner Rede von einem fast tonlosen Flüstern zu einem bedrohlichen Knurren. Er bleibt stehen und legt die Hand auf seinen Schwertgriff. Halb zieht er das Schwert aus der Scheide. Die anderen bleiben stehen und beobachten uns aufmerksam. Ich muss die Initiative ergreifen, sonst könnte es ärgerlich für mich werden.

Deshalb flüstere ich ihm leise ins Ohr: "Ich bin sein Sohn."


Aaron

als wir uns alle von dem anstregendem Kampf gegen den Wächter erholt hatten und uns nach einem herzhaften Frühstück beschlossen hatten uns weiter auf den Weg zu machen erklärte uns der Befehlshaber Cyrus, von dem ich glaube das er ein ehrenhafter Mann zu sein scheint, das wir uns nun auf den Weg zu der Haupstadt machen werden, da keiner irgendwelche Einwände hatte beschlossen wir bald aufzubrechen, nachdem alle ihre Sachen gepackt hatten machten wir uns auf den Weg.....





... ein paar Stunden später, die Wanderung verlief ziemlich ruhig und entspannt geschah etwas seltsames, der etwas seltsame Clyster schloss zu dem Kommodore an der Spitze der Kolonne auf und begann ein zögerliches Gespräch mit ihm, ich fand die gesamte Gruppe sehr amüsant und wollte gerade ein belangloses Gespräch mit Aaron über die Schönheit der Insel anfangen, als ich bemerkte das der Kommandant erbost zu sein schein über das was Clyster ihm sagte, den er hatte seine Hand auf sein Schwert gelegt und war bereits im Begriff es zu ziehen, ich warf Aaron einen Blick zu der soviel sagen sollte wie "sei wachsam" doch er starrte wie gebannt auf Clyster der ganz angespannt den Kommodore beobachtete. ich ging zu den beiden vor und stellte mich vor Tisira und zwischen die beiden denn ich wollte auf keinen Fall ein Gefecht mit unserem einzigen verbündeten riskieren, und ich wollte auch nicht das Tisira etwas geschieht falls es zu einem Schlagabtausch kommen sollte.

ich fragte vorsichtig : " was is den los mit euch beiden ?"

der Kommodore dreht sich in meine Richtung sagte mir das ich mich aus der Sachte raushalten sollte und packt Clyster am Arm und zeiht ihn unter eine kleine Gruppe Bäume und bedeutet seinen Männern bei uns zu warten, so setzen wir uns also alle in der näheren Umgebung auf ein paar Felsen und schauen gebannt zu wie sich die beiden aufgeregt unterhalten..

bis plötzlich jemand aufsteht und in ihre Richtung geht....


Cyrus

Geistesabwesend habe ich Clyster an der Schulter gepackt und bin mit ihm zu einigen Weiden am Wegesrand geeilt. Die Anderen rasten ausser Hörweite, einige Schritte von uns entfernt. Ihre Blicke durchbohren uns beinahe, ihre Unsicherheit ist zu spüren. Eldric wirkt angespannt und wartet auf ein Zeichen meinerseits doch ich bin mir nicht sicher ob ich sein Hilfe überhaupt brauchen werde. Aber ebenso weis ich nicht mit wem ich es zu tun habe...

,, Sein Sohn sagt...sagst du? ´´ Ich wechsle schnell zum ,,du´´ da mir aufgefallen ist dass die Gielenorer allesamt die vertraute Anredeform verwenden. Ungewöhnlich aber nicht unangenehm. Clyster nickt. ,, Dann bist du also gar kein Gielenorer? ´´ Ich mustere ihn und schätze sein Alter ein. Er ist etwa 10 Jahre Jünger als ich. Ich seufze, klopfe auf einen Felsen in meiner Nähe und lasse mich nieder. Der junge Mann setzt sich neben mich und knetet nervös seine Hände. Ich ziehe eine hölzerne Pfeife aus der Brusttasche meiner Uniform und stopfe sie mit Kraut aus meinem Beutel. Mit einem Fingerschnippen entzünde ich sie und sehe aus den Augenwinkeln zu Clyster hinüber. Er verzieht keine Miene. Was dachte ich auch? Der Mann neben mir kann Feuerbälle mit dem selben Kraftaufwand erschaffen wie ich diesen Funken. Seine wahre Kraft kann ich ihm nicht ansehen doch vermutlich ist er um einiges stärker als ich.

Genüßlich stoße ich einen kleinen Rauchkringel aus und lasse ihn gen Himmel steigen. Dann räuspere ich mich und beginne zu erzählen: ,, Der Mann von dem du sprichst war ein Mann großen Ansehens und voller Güte. Er tat vieles für unsere Gemeinschaft und wirkte selbstlos für die Insel. Er war der engste Berater meines Vaters und war oft bei uns zu Besuch. Ich war damals noch ein kleiner Junge musst du wissen. Ich kann mich nur dunkel an ihn erinnern. Ich weis nur dass ich ihn damals immer Onkel genannt habe. ´´ Ich muss lächeln als ich in Gedanken den Mann der mir als Kind so riesig vorkam, vor mir sehe. Clyster neben mir hängt an meinen Lippen und ich fahre fort: ,, Eines Nachts gab es einen großen Tumult in der Stadt. Das Gerücht ging um das die Bruderschaft in das Haus des obersten Beraters eingebdrungen sei und ihn ermordet habe...´´ Ich bemerke seinen fragenden Blick und ergänze schnell: ,, Die Bruderschaft ist eine Gruppe von heimtückischen Meuchlern die es angeblich schon seit Severins Zeiten gab. Laut der Überlieferung gründeten sie die Matrosen die nicht bereit waren ihre ehemalige Heimat mit Ressourcen zu unterstützen. Sie weigerten sich gemeinsam mit der Rest der Mannschaft zu leben und zogen westwärts. Wir vermuten dass sie in den dortigen Steppen eine Art Festung erichtet haben. ´´ Mein Gegenüber hat den Kopf geneigt und ballt die Hand zur Faust. Ich lege ihm eine Hand auf die Schulter. ,, Wenn du der Sohn dieses Mannes bist dann bist du ebenso ein Aramonier wie ich. Ich kenne deine Geschichte nicht und jetzt ist nicht die Zeit sie erfahren zu wollen. Später. Doch Bruder ich schwöre dir auf die Gebeine des Ur-Vaters, ich werde dir helfen den Tod deines Vaters zu rächen. Aber jetzt ist nicht die Zeit dazu...´´ Er blickt auf und ich sehe Tränen in seinen Augen. Ich lege die Hand in meinem Nacken und löse die Schnur um meinem Hals, dann werfe ich ihm das Amulett mit dem Holz-Anker zu. Er fängt es verwundert und öffnet den Mund um etwas zu erwiedern doch da höre ich Schritte hinter mir. Schnell wischt sich Clyster die Tränen aus dem Gesicht und ich erhebe mich.

,, Alles in Ordnung mit euch? ´´ Es ist Eldric. ,, Ja´´, antworte ich und mache mich gemeinsam mit ihm und Clyster zurück auf den Weg zu den Anderen.



Kapitel 2


Die Hauptstadt









Nach einem weiteren anstrengenden Tagesmarsch erreichen die Gefährten, Kommodore Cyrus und seine Männer die Haupstadt der Insel. Die untergehende Sonne taucht die Stadt in ein magisches, orangenes Licht und die Neuankömmlinge bleiben ehrfürchtig stehen. Der Kommodore deutet die Gesichter der Gielenorer richtig: ,, Wunderschön, nicht? Sie ist der ganze Stolz unseres Volkes. Mehr als 10 Generationen hat es gebraucht um sie zu errichten...kommt weiter.´´ Als die Reisenden das riesige, eherne Eingangstor der Stadt erreichen, hören sie von oben Stimmen Befehle schreihen. Sie legen den Kopf in den Nacken um die gewaltigen Mauern zu mustern auf deren Wehrgängen sich Menschen tummeln. Einer der Dutzend Wächter wächselt schnell einige Worte in dem seltsamen Dialekt der Aramonier mit dem Kommodore, dann winkt er ihn und die anderen durch das Tor. Als sie in das Innere der Stadtmauern treten werden sie sofort von einer Menge Stadtbewohnern umzingelt. Einige rufen den Soldaten Glückwünsche zu, andere sind damit beschäftigt die Fremden mit argwöhnischen Blicken zu betrachten. Ihr Misstrauen ist offensichtlich. Eine kleine Gestalt löst sich aus der Menschenmenge und hüpft spielerisch auf die Gielenorer zu. Es ist ein kleines Mädchen mit etwa 6 Jahren. Neugierig zupft sie am Saum von Tisaras Rock, dann läuft sie lachend um Jato, der ihr spielerisch zuzwinkert, und den Anderen herum. Ihre besorgte Mutter nimmt sie hastig in die Arme und trägt sie, ohne sich umzusehen nach Hause. Hinter den Rücken der Frau Winkt das Mädchen grinsend den Gefährten zu. ,, Hier lang.´´, sagt Cyrus schmunzelnd und führt die Gruppe weiter, über den großen Platz, an einem kleinen Markt vorbei. Sie gehen durch eine breite Straße, vermutlich die Hauptstraße der Stadt. Links und rechts von ihnen bieten Händler ihre Ware an; feine Stoffe, edle Weine, kunstfertige Schmiedearbeiten, Handwerksobjekte, Lebensmittel. Aaron, der Zamurai-Krieger fragt auf einmal: ,, Was ist das für ein Gebäude dort vorne? ´´. Er deutet auf einen riesigen Gebäudekomplex, dessen Turm weit hinauf in den Himmel reicht. Um ihn herum stehen Plattformen auf denen sich Arbeiter tummeln. ,, Das ist der Tempel der Götter.´´antwortet Cyrus und biegt nach links in eine kleine Seitengasse ab. ,, Vor einigen Monaten gab es ein Erdbeben auf der Insel. Die Stadt blieb größtenteils intakt doch der Turm des Tempels ist eingestürzt. Zum Glück war zu dem Zeitpunkt keine Messe, ansonsten wären die Hälfte der Bewohner unter den Trümmern begraben worden.´´ Er hält vor einem unscheinbar wirkendem Haus mit einem Aushängeschild. Auf dem Schild steht mit roten Lettern: ,, Zum geifernden Geier´´. Darunter ist ein abgrundtief hässlicher Vogel abgebildet. Der Kommodore lächelt entschuldigend. ,, Die erste Nacht müsst ihr hier verbringen. Ihr müsst verstehen dass eure Anwesenheit für unser Volk sehr...umstritten ist. Es wäre unklug euch zu voreilig zu ... präsentieren. Natürlich kann ich euch hier nicht einsperren...´´, fährt er fort und deutet mit einer ausschweifenden Geste um sich ,, Wahrscheinlich wollt ihr die Stadt erkunden, das verstehe ich. Doch ich bitte euch, gebt euch nicht als die zu erkennen die ihr wirklich seid ja?´´ Er winkt seinen Männern zu und ein halbes Dutzend von ihnen tritt nach vorne. ,, Ich werde diese Männer in der Nähe der Herberge stationieren. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme...zu eurem Schutz natürlich! ´´ Er gibt jeden von ihnen die Hand und verabschiedet sich mit einem kleinen Nicken. ,, Wenn alles gut läuft sehen wir uns am nächsten Abend wieder. Past auf euch auf!´´ Dann verlässt er die Gasse und taucht in der Menge unter. Wenige Augenblicke spätr ist er nicht mehr zu sehen...


Clyster

Seit dem Gespräch mit Cyrus habe ich kein einziges Wort mehr gesprochen. Dass er mir sein Amulett gegeben hat, hat mir einen Schock versetzt, von dem ich mich immer noch nicht ganz erholt habe. Seit Jahren hat mir niemand mehr etwas geschenkt. Schon gar nicht etwas, dass so alt ist. Auch wenn der Kommandore es nicht zeigt, bin ich doch sicher, dass ihm das nicht ganz leicht gefallen ist.

Ich sitze auf dem Bett in meinem kleinem Zimmer in dieser heruntergekommenen Kneipe und denke nach. Über mich. Über den Kommandore. Über meine Kameraden. Und über das Abenteuer, das uns bevorstehen wird. Eigentlich wollte ich mich bei der erstbesten Gelegenheit von der Gruppe lösen und auf eigene Faust nach den Mördern meiner Eltern suchen, doch die noble Geste des Kommandore hat mich tief berührt, und deshalb habe ich beschlossen, weiter mit der Gruppe zu ziehen. Wie lange, weiß ich noch nicht.

Ich bin immer noch in Gedanken versunken, als es plötzlich an meiner Tür klopft. Es sind Aaron, Tisira und Jato. Verwundert schaue ich in ihre Gesichter. Sie haben andere Kleider an als bisher. Jato hat seine Kutte abgelegt und trägt jetzt eine weite Hose und ein Hemd. Aaron trägt die Kleidung eines Handwerkers und Tisira das Kleid einer normalen Stadtbürgerin.

"Komm, wir sehen uns ein wenig in der Stadt um", fordert Tisira mich auf. Bevor ich noch fragen kann, was das alles soll, wirft Aaron mir ein Bündel Kleider entgegen und sagt: "Zieh die hier an, du weißt, was der Kommandore uns befohlen hat. Wir müssen undercover bleiben." Ich hebe die Kleidung auf. Ein grob gewobenes Wams und eine Lederhose. Gerade als ich fragen will, lacht Tisira leise auf und zieht die beiden anderen von der Tür weg. Ich schließe die Tür sofort und betrachte die Kleider eingehend, ohne sie wirklich zu bemerken. Soll ich wirklich mitgehen? Was ist, wenn uns jemand erkennt? Ach was, die Leute, die uns zu Gesicht bekommen haben, haben uns nicht lange genug gesehen, um sich unsere Gesichter zu merken. Außerdem haben wir ja jetzt komplett andere Kleidung an. Ich fasse mir ein Herz und ziehe die Sachen an. Das Wams passt gut, auch wenn es ein wenig rau auf der Haut aufliegt. Die Hose ist zu kurz. Das fängt ja gut an...

Ich öffne die Tür und geselle mich zu den dreien, die schon auf mich warten. Dann wandern wir los.

"Ich möchte mir gerne den Tempel ansehen", sagt Jato. "Und ich möchte gerne die große Schmiede ansehen, an der wir vorbeigekommen sind", sagt Aaron, "Sie liegt auf dem Weg zum Tempel." "Dann lasst uns zuerst zur Schmiede und dann zum Tempel gehen", sagt Tisira. "Ich habe eine Abkürzung zur Schmiede entdeckt, aber dafür müsst ihr danach mit mir in die Schneiderstraße gehen. Ich möchte wissen, was man hierzulande so anzieht." "Und wo willst du hin, Clyster?", fragt mich Jato. Das möchte er nicht wissen, deshalb sage ich einfach: "Zum Hafen." Fragend sieht der Mönch mich an. "Hier gibt es keinen Hafen", sagt er dann nur. "Dann eben in den Stadtpark."

Wir marschieren also los. Tisira vorne, da sie ja die Abkürzung kennt. Dann Aaron und Jato, die fast im Gleichschritt marschieren und am Ende ich, einen Schritt hinter den anderen. Nach wenigen hundert Metern führt uns Tisira in eine kleine Gasse, in der es etwas streng riecht. Die meisten Hauswände sind verschmutzt und die Fenster eingeschlagen. Ein kleiner Kanal verläuft am Straßenrand entlang. Ich werfe einen vorsichtigen Blick hinein. Ein Mann blickt mir aus der braunen Brühe entgegen. Ich zucke zurück und wage, nachdem ich mich erholt habe, einen weiteren Blick. Der Mann schwimmt auf dem Rücken in der Brühe. Sein Körper ist aufgebläht und seine ausdruckslosen Augen blicken dem Himmel entgegen. Dieser Tote liegt schon länger hier.

"Ich glaube, das hier ist kein guter Weg", sage ich leise. "Ganz genau, Gielinorer!", höre ich eine laute Stimme vor mir. Ein wohlgenährter Mann mit einer großen Axt tritt aus der Tür eines halb zerfallenen Hauses. "Hier endet eure Reise." Woran hat der Mann uns erkannt? Ich werfe Aaron einen Blick zu und sofort weiß ich, was uns verraten hat. Bisher habe ich noch niemanden außer dem Samurai gesehen, der Brillen mit schwarzen Gläsern trägt. "Du alleine wirst uns wohl kaum aufhalten können!", knurrt Aaron bedrohlich und zieht sein Schwert, welches er unter seiner Kleidung versteckt hat. Auch Jato und Tisira ziehen ihre Waffen und ich nehme eine Eisenstange, die auf dem Boden liegt. "Wer sagt, dass ich allein bin?", antwortet der Dicke lächelnd. Plötzlich erscheinen an fast allen Fenstern und Türen vermummte Gestalten mit Messern, Keulen, Äxten oder Kurzschwertern. Aaron will vorstürmen, doch ich halte ihn zurück. Ich habe einen Schatten gesehen, der sich vor uns zu verbergen versucht. "Sie haben einen Scharfschützen", sage ich so leise, dass es nur meine Begleiter hören können. "Er wartet in einer kleinen Nische, aber wir sind nicht in seinem Schussfeld. Bleibt hier, hier kann er uns nicht treffen." "Woher weißt du das?", fragt Tisira mit großen Augen, doch noch bevor ich etwas erwidern kann, fliegt ein Messer knapp an meinem Kopf vorbei. "Wenn wir hierbleiben, sind wir auch nicht besser dran", stellt Aaron fest und rennt auf den Anführer der Bande zu. Ich forme einen Feuerball in meiner Hand. Als Aaron ins Schussfeld des Bogenschützen läuft, schleudere ich das heiße Geschoß. Der Schütze springt aus der Gasse und will einen Pfeil nach dem Samurai abschießen, doch mein Feuerball verbrennt seinen Köcher und das Feuer greift nach seinen Kleidern. Fluchend springt er in seine Nische zurück und versucht, das Feuer mit seinem Umhang zu löschen. Jetzt sprinten auch Jato und Tisira los. Aaron hat den Anführer der Meuchler fast erreicht, doch zwei Männer mit Äxten greifen ihn an. Der Samurai wirbelt einmal herum und beide Attentäter gehen zu Boden. Wie zweite Münder sehen die Schnitte auf ihren Hälsen aus.

Tisira liefert sich ein Gefecht mit einem Mann, der versucht, sie mit seinem Kurzschwert zu treffen. Doch das Mädchen ist offenbar geschickter, als er annimmt. Tänzelnd weicht sie seinen Schlägen aus und versetzt ihm immer wieder kleine Stiche, die ihm zwar nicht ernsthaft zusetzen, zusammen jedoch ziemlich schmerzhaft sein müssen.

Jato hält sich mit seinem Schwert gleich drei Kämpfer auf einmal vom Leib. Einer liegt bereits reglos vor ihm auf dem Boden. Aaron steht mit dem Rücken zu einer Wand, um sich vor Angriffen von hinten zu schützen, während seine Gegner reihenweise zu Boden gehen.

Jetzt greifen auch mich zwei Gegner an und aus den Augenwinkeln sehe ich, wie der Bogenschütze seinen letzten verbliebenen Pfeil auf die Sehne legt und den Bogen spannt. 'Jetzt', teile ich Tangor in Gedanken mit. Ich sehe kurz, wie eine riesige Hand nach dem Kopf des Schützen greift. Dann wird er ruckartig zurück in die Nische gezogen und ein scheußliches Knacken ertönt, als der gewaltige Dämon seinen Schädel zerquetscht. Zum Glück hat niemand Tangor bemerkt, da die anderen mit ihren Gegnern beschäftigt sind. Jetzt hat auch mich der erste Angreifer erreicht. Ich blocke einen Hieb mit meiner Stange und nutze den Schwung, um ihm meine Waffe seitlich gegen den Schädel donnern zu lassen. Ohne einen Laut von sich zu geben, sinkt er zu Boden. Als ich mich zu meinem zweiten Gegner umdrehe, lässt dieser schon seine Keule auf mich niedersausen. Ich schaffe es gerade noch, den Hieb abzuwehren, doch dabei entgleitet mir meine Waffe. Der Meuchler stößt ein triumphierendes Lachen aus und zwingt mich, indem er seine Waffe schwingt, zu einer Hausmauer zurückzuweichen. Er hebt seine Keule, um sie auf meinen Kopf herabdonnern zu lassen, doch ich bin schneller. In seiner Euphorie hat er nicht daran gedacht, dass ich noch eine zweite Waffe mit mir führen könnte. Meine Hand, die den Dolch umklammert, zuckt hervor und die gezackte Waffe gräbt sich tief in seine Kehle. Fassungslos blickt der Mann an sich herab. Mit den Händen versucht er, den Blutschwall, der aus der Wunde austritt, aufzuhalten. Dann geht er röchelnd nieder. Ich sehe mich nach meinen Gefährten um. Ein ziemliches Getümmel ist ausgebrochen und Blut und Leichen bedecken die Gasse. Mich beachtet offenbar keiner mehr. Vorsichtig mache ich ein paar Schritte in Richtung der Kämpfenden, dann sammle ich Feuer in meiner Hand und schicke die flammenden Geschosse auf die Reise, um feurige Ernte zu halten...
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